Gedanken zum Tag — 03. Juli 2022 — 14. Sonntag im Jahreskreis

3. Juli 2022

Ich bin dann mal mit weg

So begann für mich vor Jahren — wie schon Gene­ra­tionen vor mir — das Aben­teuer Olper Werl­wall­fahrt um 6 Uhr in der Mari­en­kirche mit einer Eucha­ris­tie­feier zur Aussendung.
Vier Tage voller neuer Erleb­nisse: Körper­liche Anstren­gung auf der Strecke, Gemein­schaft in Gebet und Gesang, Schlafen im Schlaf­sack auf der Isomatte, herz­liche Betreuung unter­wegs und abend­liche Gemüt­lich­keit in den Gast­pfar­reien prägen die Werlwallfahrt.
Das Werl­fieber hatte auch mich erfasst und lässt nicht wieder los. Passt das Alles über­haupt noch in die Zeit?
Wer erlebt, wie man Ruhe findet, Zeit für Gespräche hat, Mitein­ander singt und betet, in den Zeiten der Stille einfach das Beson­dere einer Wall­fahrt spürt und die abend­li­chen Runden genießt, sagt eindeutig JA.

Rituale und Symbole prägen die Olper Tradition:

Andacht am Morgen, Tages­im­puls bei der ersten Rast, Mari­en­lieder und der Rosen­kranz beim Wandern und abend­li­cher Abschluss (Komplet) in den Gast­kir­chen bilden das Gerüst der Tage.

Das Olper Werl­kreuz, das während des Krieges im Bunker Weier­hohl als Altar­kreuz diente, führt den Einzug in die Basi­lika in Werl und bei der Rück­kehr in die Martinus-Kirche an.

Die Olper Pilger­kerze, die beim Einzug am Gnaden­bild der Madonna entzündet wird und die Anliegen und Wünsche der Wallfahrer/innen und der Daheim­ge­blie­benen nach Werl bringt.

Die Pilger­fahne und die Wander­fahne als sicht­bare äußere Zeichen von 262 Jahren Olper Werlwallfahrt.

In diesem Jahr wird als Höhe­punkt der Wall­fahrt die neue — stark an die Fahne aus dem Jahr 1960 ange­lehnte — Fest­fahne in der Basi­lika geweiht und zieht am heutigen Sonntag in kurzer Prozes­sion ab Lorenz-Jaeger-Haus gegen 17 Uhr in die Martinus-Kirche ein.
Alle sind einge­laden, gemeinsam mit den Pilgern/innen die Rück­kehr zu begleiten, die neue Fahne zu begrüßen und in der Kirche für die Wall­fahrt zu danken und in Gedanken evtl. schon an die Wall­fahrt 2023 zu denken. Der Geist und die Kraft einer alten Tradi­tion, die nichts an ihrer Inten­sität verloren hat, erfasst so ja viel­leicht auch die Besu­cher der Dankandacht.

Eduard Köster
(Gemein­de­mit­glied St. Martinus)

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