Gedanken zum Tag – 02. September 2020, Mitt­woch der 22. Woche im Jahreskreis

2. Sep 2020

Liebe Lese­rinnen und Leser,

die Olper Konfir­man­dinnen und Konfir­manden befinden sich in der Warte­schleife. Eigent­lich sollte Ende April in der Mari­en­kirche die dies­jäh­rige Konfir­ma­tion statt­finden. Als Evan­ge­li­sche Kirchen­ge­meinde in Olpe mit einer kleinen Kirche sind wir für die ökume­ni­sche Gast­freund­schaft des Pasto­ral­ver­bundes sehr dankbar, die es ermög­licht, dass alle Konfir­manden in einem Gottes­dienst gemeinsam einge­segnet werden können.

Doch dann kam durch die Corona-Pandemie der Lock­down und alles stand still. Alle Planungen und Vorbe­rei­tungen mussten auf Eis gelegt werden und so manch banger Blick ging zum Klei­der­schrank, in dem der Konfir­ma­ti­ons­anzug schon hängt – wird er noch passen, wenn die Konfir­ma­tion endlich gefeiert werden kann?

Am Samstag ist es dann endlich soweit und die Konfir­ma­tion findet in drei Gottes­diensten statt, um den Coro­naschutz­maß­nahmen Rech­nung zu tragen.
Gut vier Monate Warte­schleife bis zur Konfir­ma­tion, das ist eine gute Gele­gen­heit, sich noch einmal zu besinnen, worum es eigent­lich bei der Konfir­ma­tion geht.

Die Konfir­ma­tion hängt ja eng mit der Taufe zusammen. Die meisten von uns wurden getauft, als sie noch ganz klein waren. Mit der Taufe wurden wir in die Kirche aufge­nommen und Gott machte uns das große Geschenk, dass wir seine Kinder sind und zu seiner welt­weiten Familie gehören. Dieses Geschenk will ange­nommen, ausge­packt und ange­wendet werden. Eltern und Paten haben am Tauf­be­cken verspro­chen, den Kindern das zu bezeugen und ihnen vorzuleben.

In der Konfir­ma­tion über­nehmen nun die Jugend­li­chen Verant­wor­tung für sich selbst. Jetzt sollen sie soweit sein, dass sie wissen, welches Geschenk ihnen mit der Taufe gemacht worden ist. Auf die große Zusage Gottes „Du gehörst zu mir, ich weise dir den Weg zum Leben, du kannst mir vertrauen“ – antworten die Heran­wach­senden mit ihrem kleinen „Ja, ich will!“

Mit diesem persön­li­chen Bekenntnis bestä­tigen sie im Grunde die Taufe. In eigene Worte gefasst klingt das so: „Gott ist der Ursprung und die Quelle des Lebens, die Kraft, die das Leben ermög­licht und zusam­men­hält. Er war sich nicht zu schade, in Jesus Mensch zu werden, um uns nahe zu kommen, unser Schicksal zu teilen und uns durch seinen Tod und seine Aufer­ste­hung den Weg in seine Nähe zu ermög­li­chen. Auf dem Weg dorthin will er uns mit seiner Kraft begleiten und uns durch seinen Segen den Rücken stärken. Diesem Gott, dem Ursprung und der Quelle des Lebens, wollen wir vertrauen.“

Mit der Konfir­ma­tion ist aber auch eine Art „Kirchen­füh­rer­schein“ verbunden. Die Konfir­man­dinnen und Konfir­manden bekommen auch Rechte verliehen: Jetzt sind sie endgültig zum Abend­mahl zuge­lassen, sie dürfen verant­wort­lich für andere sein und können das Patenamt über­nehmen und sie dürfen mit 16 Jahren bei der nächsten Kirch­wahl mitwählen, mit 18 dann sogar das Amt einer Pres­by­terin, eines Pres­by­ters selbst übernehmen.

Nun ist die Warte­schleife fast vorbei und die Konfir­man­dinnen und Konfir­manden befinden sich im Anflug auf ihren großen Tag, dem sie nun schon so lange entgegen gefie­bert haben. Dazu wünschen wir ihnen Gottes Segen.

Pfarrer Wolf­gang Schaefer
Evan­ge­li­sche Kirchen­ge­meinde Olpe

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