Gedanken zum Tag — 01. Juli 2023 — Dritter Tag der Olper Fußwall­fahrt nach Werl

1. Juli 2023

Liebe Lese­rinnen und Leser,

der letzte Wandertag steht uns bevor. Die Pilger sind erschöpft und die eine oder andere Blessur gibt es auch. Trotzdem sieht man nur in strah­lende und dank­bare Gesichter. Wie kommt das? Folgen Sie uns noch einen Tag lang und Sie werden erleben, wie schön es ist, Gott­ver­trauen zu haben. Zweifel und Ängste lösen sich Stück für Stück auf und unser Blick wird wieder klar und rein. Lesen Sie nun unseren Tagesimpuls!

Gott­ver­trauen

Zwölf Uhr mittags
Dem Pfarrer einer Stadt im Süddeut­schen fiel ein alter, bescheiden wirkender Mann auf, der jeden Mittag die Kirche betrat und sie kurz darauf wieder verließ. So wollte er eines Tages von dem Alten wissen, was er denn in der Kirche tue.
Der antwor­tete: „Ich gehe hinein, um zu beten.“ Als der Pfarrer verwun­dert meinte, er verweile nie lange genug in der Kirche, um wirk­lich beten zu können, meinte der Besu­cher: „Ich kann kein langes Gebet spre­chen, aber ich komme jeden Tag um zwölf und sage: Jesus, hier ist Johannes. Dann warte ich eine Minute, und er hört mich.“
Einige Zeit später musste Johannes ins Kran­ken­haus. Ärzte und Schwes­tern stellten bald fest, dass er auf die anderen Pati­enten einen heil­samen Einfluss hatte. Die Nörgler nörgelten weniger, und die Trau­rigen konnten auch mal Lachen.
„Johannes“, bemerkte die Stati­ons­schwester irgend­wann zu ihm, „die Männer sagen, du hast diese Verän­de­rung bewirkt. Immer bist du gelassen, fast heiter.“ „Schwester“, meinte Johannes, „dafür kann ich nichts. Das kommt durch meinen Besu­cher.“ Doch niemand hatte bei ihm je Besuch gesehen. Er hatte keine Verwandten und auch keine engeren Freunde. „Dein Besu­cher“ fragte die Schwester, „wann kommt der denn?“
„Jeden Mittag um zwölf. Er tritt ein, steht am Fußende meines Bettes und sagt: „Johannes, hier ist Jesus.“
(Nach einer alten Erzählung)

Gedanken für den Weg:
Auf den nächsten Metern mit Gott ins Gespräch kommen;
Erzählen, was mich bewegt;
Ruhig werden, still werden und hören;
Zuhören;
Gott­ver­trauen haben.

 

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