Liebe Leserinnen und Leser,
eine der relevantesten Größen, die wir aus unserem Alltag kennen, ist die Zeit. Zeit ist Geld, heißt es. Es heißt aber auch: Nutze die Zeit.
Meine Zeit verbringe ich gerne mit Freunden, Verwandten, Sportkameraden, Schützenbrüdern u.v.m. Derzeit sind die physischen Möglichkeiten für Treffen mit anderen Menschen stark eingeschränkt. So nutze ich die Zeit in der „Corona-Pause“, um mir zu überlegen, wie ich anderen Menschen zeigen kann: „Ich mag dich“.
Ich nehme mir Zeit, zum Briefeschreiben! Wie schön ist es, einen Brief zu bekommen, in dem in verdichteter Form steht, wie es der Absenderin oder dem Absender geht, was er oder sie der Empfängerin oder dem Empfänger wünscht und zwischen den Zeilen oder ganz direkt zu lesen ist: Ich mag dich. Ich habe mir sehr gerne Zeit für dich genommen und mir die Mühe gemacht diesen Brief zu schreiben.“
Whatsapp, Telegram, Signal und wie die Messenger Dienste alle heißen, haben die Kommunikation schnelllebiger werden lassen. Ich ärgere mich manchmal, wenn ich auf eine Anfrage länger als fünf Minuten warten muss. Jetzt haben wir Zeit, auf Antworten zu warten. Wir haben auch die Zeit, Menschen mit einem Brief zu zeigen, dass wir an sie denken und ihnen Gutes wünschen. In einem Brief wird klar, dass die Verfasserin oder der Verfasser sich an einen Tisch gesetzt, sich die Zeit genommen und Gedanken gemacht hat. Dies macht man nicht für jeden, sondern für besondere Menschen. Man schreibt diesen Menschen, weil das Bedürfnis da war, einer wichtigen Person des eigenen Lebens etwas Gutes zu tun. Nicht mit der Aufforderung, dass wir einen Brief zurückbekommen, sondern in der stillen Hoffnung, auch die Zeit einer anderen Person wert zu sein.
Vielleicht gibt es eine Person, der Sie gerne einen Brief schreiben möchten.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit und bleiben Sie gesund.
Gemeindeassistent Daniel Scharf