Gratulation von Pfarrer Steiling
Mit großer Freude haben am Fest der Hl. Klara die Olper Franziskanerinnen Annika Zöll ins Noviziat aufgenommen. Nach Kandidatur und Postulat, ist das nun die nächste Stufe im Hineinwachsen in die Ordensgemeinschaft. Außer vielen Schwestern und der Familie Zöll, waren auch Studienkollegen, Dozenten und Professoren der Universität Bonn und aus dem Studienjahr in der Dormitio in Jerusalem gekommen, um die Einkleidung mit zu feiern.
In einem emotionalen Vespergottesdienst hat Annika um Aufnahme ins Noviziat gebeten und gesagt: „Ich durfte in den letzten 9 Monaten als Postulantin in unserer Gemeinschaft leben, ganz konkret in Bonn und Olpe. Ich habe Euch, liebe Schwestern, und das gemeinsame Leben besser kennen gelernt und einen Alltag erleben dürfen, in denen Gott und die Menschen im Mittelpunkt stehen. Und ich habe, immer wieder neu und obwohl natürlich nicht immer alles ganz einfach ist, gemerkt, dass ich so leben möchte. Als Olper Franziskanerin. Daher bitte ich Sie, Sr Scholastika, heute um die Aufnahme ins Noviziat.“
Sr. Scholastika Kaiser, die Provinzoberin der Gemeinschaft für Deutschland, hat sie gern aufgenommen, den Habit und den Schleier gesegnet, den Annika bekommen hat und ihr auf den Weg gegeben: „Unser Ordenskleid ist keine Uniform, die das Kennzeichen für einen Beruf anzeigt, sondern ein Zeichen unserer Lebensform in Gemeinschaft und des gemeinsamen, geweihten Lebens. Leg dein altes Leben ab und lege mit dem gesegneten Habit ein neues Leben an im Dienst vor Gott und für die Menschen als Franziskanerin von der Ewigen Anbetung zu Olpe.“
In der Sakristei hat Annika ihre zivile Kleidung abgelegt und Habit und den weißen Schleier, das Zeichen der Novizin, angelegt. Natürlich waren alle gespannt, wie Annika als Schwester aussieht und haben sich sehr gefreut als sie, bekleidet mit Habit und Schleier, zurück in die Kirche gekommen ist.
Dann hat Sr. Scholastika ihr den neuen Namen verliehen, mit dem sie jetzt gerufen wird: Schwester M. Jakoba. Und Schwester Jakoba hat erläutert, warum sie sich für diesen Namen entschieden hat:
Jakoba zunächst vom Patriarchen Jakob kommend, Erzvater in Judentum, Christentum und Islam. Er durchwandert das gelobte Land und ist bis in seinen Rufnamen hinein mit ihm verbunden – Israel. Die für mich schönste Jakobsgeschichte ist die, die wir gerade eben als Lesung gehört haben: Jakobs Kampf mit Gott am Jabbok. Keiner von beiden kann gewinnen, aber im intensiven Kampfgeschehen, so zumindest in meiner Vorstellung, lässt sich zwischen wütendem Kampf und inniger Umarmung nicht mehr unterscheiden.
Und dann ist da, als zweite Namenspatronin, Jakoba von Settesoli, von Franz liebevoll Bruder Jakoba genannt, die ihm seine Lieblingssüßigkeit ans Sterbebett bringt und auf seinen expliziten Wunsch hin, entgegen der festgefahrenen Normen und Regeln der Brüder, bis zum Tod bei ihm wacht.
Beide, Jakob und Jakoba, sollen als Vorbilder, als Überschrift über meinem Ordensleben stehen.“
Nach dem Segen des Hl. Franziskus, den alle Schwestern gesungen haben, ging die Vesper zu Ende und nach einem Foto mit allen versammelten Schwestern, ging das Fest im Innenhof des Mutterhauses und dann im Garten von San Damiano weiter.