Gedanken zum Tag – 20. April 2025 – Ostersonntag

20. Apr. 2025

Öster­liche Begegnungen

„Kommen Sie ange­sichts der viel­fäl­tigen Aufgaben, die Sie haben, eigent­lich noch zur Seel­sorge?“ – So bin ich das eine oder andere Mal schon gefragt worden. Ich über­lege, welches Bild Menschen von mir und meiner Aufgabe haben. Was wird unter dem Begriff Seel­sorge verstanden und wer prak­ti­ziert sie oder auch nicht?

(Bild­aus­schnitt des Altarr­e­ta­bels in der Pfarr­kirche St. Clemens Drol­s­hagen von Thomas Jessen)

Die bibli­schen Erzäh­lungen von der Aufer­ste­hung Jesu geben eine Antwort. Glaube vermit­telt sich über Bezie­hungen. Die frohe Botschaft, dass der Sohn Gottes nach sei-nem Tod weiter­lebt, erreichte die Apostel und die vielen Menschen, die Jesus nahe­stan-den, durch persön­liche Begeg­nungen. Es ist Jesus, der mit seinen Freun­dinnen und Freunden, gele­gent­lich im wahrsten Sinn des Wortes, in Berüh­rung kommt. Zum Bei-spiel, wenn er das „Berühre mich nicht“ beim Aufein­an­der­treffen mit Maria Magda­lena am Oster­morgen oder das „Sieh her, meine Seite und Hände“ am Oster­abend gegen­über dem Ungläu­bigen Thomas spricht. Unzäh­lige Unter­hal­tungen in der Jünger-Gemein­schaft Jesu führen zu der Erkenntnis, dass er nicht im Tod geblieben ist. Man denke nur an das „Hat es uns nicht tief berührt, als er unter­wegs mit uns sprach und uns die Heilige Schrift erklärte?“ der Jünger von Emmaus.

Seel­sorge lässt Menschen erfahren, dass Gott für sie da ist und ihr Leben Sinn macht. Das gilt beson­ders in heraus­for­dernden Situa­tionen. Ich hoffe sehr, dass Menschen das erleben: sei es zum Beispiel in Kran­ken­häu­sern, Pfle­ge­heimen und Hospizen, in den kirch­li­chen Bera­tungs­stellen und Unter­stüt­zungs­diensten; sei es in den Gruppen und Gremien der Kirchen­ge­meinden, in denen Gemein­de­mit­glieder uner­müd­lich dafür sor-gen, Gottes Nähe zu den Menschen sichtbar und erfahrbar werden zu lassen. Ebenso denke ich dankbar an die Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beiter in der Sakra­men­ten­ka­te­chese zur Erst­kom­mu­nion und Firmung oder den litur­gi­schen Diensten. Nicht zuletzt ist im Grunde jeder Getaufte, der im Sinne Jesu gegen­über Mitmen­schen zuge­wandt lebt, seel­sorg­lich tätig.

Somit erreicht die Botschaft der Aufer­ste­hung mehr Erden­be­wohner, als bisweilen ange-nommen und ins Wort gebracht wird. Ich wünsche allen den Schwung und den Mut, den der Jünger-Kreis-Jesu in den Anfängen der Kirche hatte, als dieser, geführt vom Heiligen Geist, das Leben Gottes durch Wort und Tat in den Chris­ten­ge­meinden verkündete.

Ein frohes und geseg­netes Oster­fest in der Freude des aufer­stan­denen Herrn Jesus Christus!

Ihr Johannes Hammer
(Pfarrer)

 

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