Das Pfingstfest ist Rückblick und Neuanfang zugleich. Es ist der Rückblick auf das österliche Fest der Auferstehung, das wir nun 50 Tage lang gefeiert haben. 50 Tage der Vergegenwärtigung eines Geheimnisses, mit dem unser Glaube steht und fällt. Tod und Auferstehung, sie gehören unabdingbar zusammen.
So untröstlich die Jünger beim Tod Jesu auch da standen, so unglaublich befreit waren sie, als sie nach der Auferstehung seine bleibende Gegenwart spüren durften. Es dauerte zwar eine ganze Weile, bis sie in das Vertrauen dieser Vergegenwärtigung hineinwachsen konnten. Aber die zahlreichen Begegnungen Jesu der etwas anderen Art machten dies – trotz ihrer anfänglichen Begriffsstutzigkeit – möglich.
Nach und nach wurde den Jüngern klar, dass dieser Jesus sie nicht in Hoffnungslosigkeit zurückließ. Bei seiner Himmelfahrt gab er ihnen die Zusage, dass der gute Geist Gottes auf sie herabkäme und stets an ihrer Seite bleibe. Er werde ihnen helfen, sein geistiges und lebenstaugliches Erbe weiter zu tragen. So stellten sie sich an Pfingsten diesem Auftrag und fingen ganz neu an.
Ostern und Pfingsten, diese beiden wunderbaren Ereignisse, sie münden in einer Hoffnungsperspektive von unschätzbarem Wert. Wie trostlos wäre unser Leben ohne diese Zusicherung. Wie planlos und unentschlossen würden wir unsere Wege oft gehen müssen ohne die Gegenwart Gottes und den Beistand seines guten Geistes. Ich jedenfalls wäre ohne diese Gewissheit vielfach ins Wanken geraten. Gott sei Dank, dass ich diese Verankerung in meinem Leben immer wohltuend spüren durfte.
Josef Weil
(Diakon)
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