Neulich habe ich in der Martinuskirche gesessen und habe die Tauben draußen am Fenster gurren gehört. Ich habe mich nicht über die Geräusche der Tauben gefreut, sondern ich habe daran gedacht, dass sie mittlerweile eine Plage sind und von vielen als lästig und ärgerlich empfunden werden.
Kurz darauf war es recht windig, gar stürmisch. Da habe ich mich nicht zuerst über das Spiel der Natur gefreut, sondern habe an den Schaden gedacht, den der Sturm anrichtet.
Beides finden wir in der Bibel, wenn der Heilige Geist beschrieben wird. Ups dachte ich, wie passen meine Wahrnehmung mit der Natur und den Bildern der Bibel denn nun überein. Ich habe mir die Frage gestellt:
Wer oder was ist der Hl. Geist für mich?
Er stärkt mich, gibt mir die richtigen Gedanken und Worte, hilft mir den Auftrag Jesu zu verstehen…
Aber ist er nicht vielleicht auch bedrohlich, lästig, richtet er Schaden an, wie es in der Natur mit Taube und Sturm ist?
Er hat die Jünger zumindest durcheinandergebracht, als „…ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und das ganze Haus erfüllte …“ (Apg 2,2)
Ich möchte mich Pfingsten erinnern an die Taube, die mich stört und den Sturm, der bedrohlich ist. Ich will den Hl. Geist als eine Kraft entdecken, die mich auch durcheinanderbringen kann, mich nicht im Gewohnten verharren lässt, sondern aus meiner Komfortzone herausholt. Vielleicht finden Sie diese Bilder von Taube und Sturm bedenkenswert. Ich wünsche es Ihnen und mir!
Sr. Veronika Fricke
(Konvent San Damiano)
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