Gedanken zum Tag – 28. April – Fünfter Sonntag der Osterzeit

28. Apr 2024

60 Jahre Olper Franziskanerin

Jubi­läen feiern ist etwas Schönes. Das habe ich bei unserem Fest am 13. April wieder gemerkt. Zurück­bli­cken und dann zusammen feiern hat bei uns eine gute Tradition.

In Atten­dorn geboren, bin ich dort in die Ursu­laschule gegangen, die bei uns Kloster hieß. Die Schu­lend­tage haben wir bei den Missi­ons­be­ne­dik­ti­ne­rinnen von Tutzing in Frei­enohl erlebt. Mir hat es dort so gut gefallen, dass ich immer wieder an Wochen­enden und über Ostern und Pfingsten dorthin gefahren bin. Da waren immer viele Jugend­liche zu Kursen und ich habe dort mit den Schwes­tern gear­beitet und sie betreut. Schon dort habe ich deut­lich gemerkt, dass Ordens­leben etwas für mich sein könnte.

In Olpe in der Fran­zis­kus­schule habe ich dann die Haus­halts­schule und die zwei­jäh­rige Erzie­he­rin­nen­aus­bil­dung gemacht und habe danach in Mühlheim/Möhne für Erho­lungs­kinder gear­beitet. 1963 bin ich bei den Olper Schwes­tern einge­treten. Ich war zuhause Einzel­kind und wollte meinen Eltern nicht zumuten, als Missi­ons­be­ne­dik­ti­nerin immer weit weg von zuhause zu sein. Daher die Entschei­dung für Olpe.
Bei Fran­ziskus habe ich viele Eigen­schaften entdeckt, die mir sehr gefallen haben, wie die Liebe zu den Armen und zu den Tieren. 1964 wurde ich einge­kleidet und erhielt den Namen Sr. Bettina. Nach der Ordens­aus­bil­dung habe ich 11 Jahre den Kinder­garten in Sundern geleitet und danach eine SOS-Gruppe für Kinder aus sozialen Brenn­punkten. Diese Kinder, auch damals die Ärmsten der Armen, zu betreuen, hat mir in meiner früheren Idee, in die Mission zu gehen und für die Ärmsten da zu sein, sehr entsprochen.

Von 1987 bis 2005 war ich im Rhein­land in Hitdorf und habe die große Kita geleitet. Eines meiner Kinder­gar­ten­kinder war die spätere Schwester Jakoba, was mein Herz natür­lich sehr erfreut hat.

Nach dem beruf­li­chen Ausscheiden habe ich mich mit meiner Mitschwester in der Gemeinde enga­giert. Und daraus ergab sich, dass Schüt­zen­bälle, Köni­gin­nen­cafes, Karne­vals­um­züge genauso dazu gehörten wie die Anbe­tungs­stunden in unserer Kapelle und der Unter­richt für die Flöten­kinder. Ich habe immer gespürt, dass ich zwar ein Einzel­kind, aber nie ein Einzel­gänger war und mir das Leben in Gemein­schaft immer sehr gefallen hat. Wobei es, wie in jedem anderen Lebens­lauf auch, Höhen und Tiefen gibt. Im Novi­ziat waren wir 24 junge Schwes­tern und es war viel Leben im Mutter­haus. In meinem nächsten Konvent waren wir dann nur zu viert mit sehr viel älteren Schwes­tern. Das war für mich wirk­lich schwer.

Was ich bei uns Schwes­tern immer gut fand, war, dass wir uns für Fami­lien und Kinder beson­ders einsetzen, wir uns aber auch in beson­deren Nöten um die eigene Familie kümmern konnten.

Seit Oktober 23 bin ich nun im Mutter­haus. Im Rück­blick aus Anlass des Jubi­läums konnte ich spüren, dass es mir immer wichtig war, das, was auf mich zukommt, anzu­nehmen und auf Gottes Führung zu vertrauen. Der Inhalt der Exer­zi­ti­en­vor­träge hat mich in diesem Vertrauen zu Gott noch mal sehr bestä­tigt und gestärkt.

Sr. Bettina Cordes
(Olper Fran­zis­ka­nerin im Mutterhaus)

 

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