Neue Grab­formen auf dem Friedhof Drolshagen

13. Okt 2023

Für 30 Jahre verpflichten sich Hinter­blie­bene, wenn sie sich für den/die Verstorbene/n für ein Einzel- oder Doppel­grab entschieden haben. 30 Jahre sind ein langer, schwer zu über­bli­ckender Zeitraum.

Diese lange Zeit­spanne hat in den vergan­genen Jahren dazu geführt, dass sehr häufig die Vari­ante des soge­nannten ´grünen Grabes´ gewählt wurde. So wird im Volks­mund das ´Grab ohne Gestal­tungs­mög­lich­keit´ genannt, bei dem die Pflege durch die Kirchen­ge­meinde St. Clemens als Fried­hofs­träger über­nommen wird. Hier wird die Grab­fläche in der Regel mit Rasen eingesät. Grab­schmuck, Deko­ra­tion oder Grab­lichter können dort über die gesamte Lauf­zeit nicht abge­legt werden. „Wir konnten beob­achten, dass in den letzten Jahren ganz verstärkt die Grab­stätte ohne Gestal­tungs­mög­lich­keit gewählt wurde. Die Tatsache, dass bei dieser Grab­form das Ablegen von Blumen und das Aufstellen von Grab­lich­tern für die Ange­hö­rigen nicht möglich ist, hat im Nach­hinein leider oft zu Enttäu­schung und Irri­ta­tionen geführt“, so die Stel­lung­nahme der Friedhofsverwaltung.

Mit dem Inkraft­treten der neuen Fried­hof­sat­zung hat die Kirchen­ge­meinde auf diese Situa­tion reagiert und bietet auf dem Drol­s­ha­gener Bestat­tungs­areal, neben den tradi­tio­nellen Bestat­tungs­formen, neue Grab­formen an.

Beim ´Grab mit Teil­pflege´ über­nehmen die Ange­hö­rigen die Pflege der Grab­stätte in den ersten 10 Jahren, die verblei­bende Zeit wird die Grab­pflege von der Kirchen­ge­meinde über­nommen. Die Grab­stätte kann im ersten Abschnitt von den Hinter­blie­benen frei gestaltet werden, wie bei einer klas­si­schen Grab­stätte. Auch ein Grabmal oder eine Gedenk­tafel können errichtet werden. Nach Ablauf von zehn Jahren wird die Grab­stätte, ähnlich wie bei den Gräbern ohne Gestal­tungs­mög­lich­keit, eingesät. Die Grab­stätte bleibt dabei erhalten und ist weiterhin mit Namens­kenn­zeich­nung oder auch einer indi­vi­du­ellen Gedenk­tafel versehen. „Wir hoffen so, einer­seits dem Wunsch der trau­ernden Ange­hö­rigen nach einer persön­li­chen Gestal­tung der Grab­stätte in den ersten Jahren nach dem Todes­fall, sowie zusätz­lich der Sorge um eine zu lange Verpflich­tung zur Pflege, Rech­nung zu tragen“, so Thomas Stup­pe­rich vom Kirchen­vor­stand. Die Fried­hofs­ge­bühren für die neu entwi­ckelte Grab­form sind nied­riger als für ein Grab ohne Gestal­tung. Bei Doppel­grä­bern besteht zusätz­lich die Möglich­keit, die Zeit der Eigen­pflege auf Wunsch auch über die ersten 10 Jahre hinaus zu verlän­gern und das Grab so lange zu pflegen und zu gestalten, wie sich die Ange­hö­rigen das wünschen.

Das Grab in Teil­pflege kann als Doppel­grab oder auch Einzel­grab gewählt werden. Eine Urnen­be­stat­tung ist in dieser Grab­form nicht möglich.

Doch auch für Urnen­bei­set­zungen wurde das Angebot erwei­tert: In Anleh­nung an die inzwi­schen sehr beliebten Fried­wald­be­stat­tungen gibt es in Drol­s­hagen nun die Möglich­keit Urnen im Bereich eines alten Linden­baumes zu bestatten. Hierfür wurde eigens eine neue Wiesen­fläche auf dem Gelände des soge­nannten ´Neuen Fried­hofs´ herge­richtet. Die Gedenk­zei­chen der Verstor­benen werden in der Mitte der Fläche, in unmit­tel­barer Nähe des Baumes ange­bracht. Wie bei den Gräbern ohne Gestal­tung­mög­lich­keit ist hier von Beginn an keinerlei Eigen­pflege notwendig und möglich.

Natür­lich ist es wünschens­wert, dass auch die ursprüng­li­chen Grab­formen weiterhin genutzt werden, damit die tradi­tio­nelle Fried­hofs­kultur erhalten bleibt. Im Trau­er­fall gilt es dabei, alle Möglich­keiten in Betracht zu ziehen. Oft ist den Ange­hö­rigen nicht bekannt, dass bei über­schau­baren Kosten, mit Gärt­ne­reien oder anderen Anbie­tern ein lang­fris­tiger Vertrag für die Grab­pflege, auch über 30 Jahre abge­schlossen werden kann. Die Einhal­tung der vertrag­li­chen Verein­ba­rungen wird dabei durch eine Treu­hand­stelle über­wacht und für den gesamten Zeit­raum garantiert.

So kann ein Friedhof auch weiterhin ein Ort der Ruhe und des Geden­kens, aber auch ein Ort der Besin­nung und Viel­falt sein und zum Verweilen einladen.

Wer sich genauer über die neuen Grab­formen infor­mieren möchte ist herz­lich zu einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung einge­laden. Diese findet statt am Mitt­woch, den 8. November um 19 Uhr im Clemens-Haus in Drolshagen.

Der Friedhof in Drol­s­hagen bietet teils unter alten Bäumen sowohl tradi­tio­nelle als auch neue Grab­formen an, um sich verän­dernden Bedürf­nissen in der Fried­hofs­kultur Rech­nung zu tragen.

Ange­lehnt an eine Bestat­tung im Fried­wald entsteht unter einem großen Linden­baum ein erstes Urnen­feld mit einem zentralen Natur­stein für die Namenstafeln.

 

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