Maria Theresia Bonzel und die Muggelkirmes
Am kommenden Sonntag, 17.September, feiern wir wieder unsere Muggelkirmes, deren Erlös für Projekte in der Einen Welt fließen zu Menschen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind.
Am 17.09.1830 wurde Maria Theresia Bonzel in Olpe geboren, an dem Tag, an dem die Kirche das Fest der Wundmale des hl. Franziskus feiert, die er 1244 auf dem Berg La Verna empfing. Maria Theresia hat ihr Geburtsdatum stets als Zeichen und Botschaft für ihr Leben verstanden: Wie der hl. Franziskus wollte sie, dass ihr Leben immer mehr ein Spiegelbild der Liebe Christi sei. Im Kreuz Jesu sah sie ein Symbol für eine christliche Spiritualität, die es versteht, die vertikale und die horizontale Ebene im Leben zu verbinden. Der „Draht nach oben“ war Maria Theresia genauso wichtig wie der „Draht nach rechts und links“. In einem ihrer vielen Briefe schrieb sie: „Das Gebet bringt uns zu engem Kontakt mit Gott, vereint uns mit ihm, und die Liebe verbindet uns miteinander“.
Zur Zeit von Maria Theresia waren es vor allem die Kinder ohne Eltern, die am Rande der Gesellschaft standen, die keine Lobby hatten, sowie die Kranken in den Familien. Den Kindern gab sie ein neues Zuhause und den Kranken half sie, die Beschwerden zu lindern. Damals wie heute ging das nicht ohne Geld. Ihre Familie und andere Wohltäter unterstützten sie, aber die Schwestern gingen auch von Haus zu Haus, um Lebensmittel für die Kinder und für sich zu erbetteln.
Ich bin der Überzeugung, dass Maria Theresia ihre helle Freude an der Muggelkirmes gehabt hätte, weil dieses schöne Fest ganz praktisch die vertikale und die horizontale Ebene unseres Lebens miteinander verbindet. Wir feiern Gottesdienst, stellen Kinder mit ihren vielen Spielständen in die Mitte der Aktionen und geben den Erlös des Festes denen, die heute in der Einen Welt am Rande der Gesellschaft stehen, keine Lobby haben. Und haben noch eine Menge Spaß dabei!
Es ist eine schöne Idee, dass man auf der Muggelkirmes Kreuze gegen eine Spende abgeben oder auch erwerben kann. Sie werden auf diese Weise zum Hoffnungszeichen, dass viele Menschen durch unser Gebet und die finanzielle Unterstützung neue Kraft bekommen, und ihre Not ein wenig gelindert wird. Deshalb bin ich auch in diesem Jahr wieder gerne dabei!
Sr. Gertrudis Lüneborg
(Olper Franziskanerin und Gemeindereferentin im PR Olpe-Drolshagen)