„Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist,
weil Leben heißt: sich regen, weil Leben wandern heißt.
Seit leuchtend Gottes Bogen am hohen Himmel stand,
sind Menschen ausgezogen in das Gelobte Land.
Vertraut den neuen Wegen und wandert in die Zeit!
Gott will, dass ihr ein Segen für seine Erde seid.
Der uns in frühen Zeiten das Leben eingehaucht,
der wird uns dahin leiten, wo er uns will und braucht.
Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt!
Er selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land.
Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.
Die Tore stehen offen. Das Land ist hell und weit.“
Ohne Vertrauen kann Leben nicht gelingen. Vertrauen in die eigenen Begabungen, die einem geschenkt wurden. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die man sich erworben hat. Vertrauen in andere Menschen. Und darauf zu vertrauen, von Gott angenommen und geliebt zu sein. Und aus diesem Angenommensein zu leben – für andere, für sich selbst und gegenüber Gott, in Freude und in Demut. Ist das nicht Glaube im christlichen Sinn?
Von Gott gelobtes Land ist überall. Es will entdeckt werden. Sein Reich beginnt schon mitten unter uns – anfanghaft und bruchstückhaft, aber es beginnt.
In die Zeit zu wandern, ist kein Zurückspringen in die Vergangenheit und auch kein Vorauseilen in die Zukunft, sondern ein Leben im Hier und Heute. Nur so können wir ein Segen für die Welt sein.
Aufzubrechen ist immer ein Wagnis. Aufbrüche können auch in Enttäuschungen enden. Der Gott, an den Christinnen und Christen glauben, liebt Aufbrüche und Anfänge. Zugleich will er uns begegnen. Denn er will, dass wir das Leben haben und es in Fülle haben (Joh10, 10).
Ein paar Gedanken zu einem Lied, das sich im Gotteslob unter der Nummer 791 (Paderborner Anhang) findet und aktuell gut zu meiner Lebenssituation passt.
Pace e bene
Michael Kammradt