Am vergangenen Wochenende verstarb im Alter von 66 Jahren Herr Pfarrer i.R. Klaus Schoenebeck. Er war Priester der Diözese Magdeburg und kam als Subsidiar 2008 nach St. Clemens Drolshagen. Seine erste Hl. Messe feierte er am 29. September 2008 in Drolshagen-Sendschotten zum Patronatsfest des Hl. Michael.
Pastor Schoenebeck hat einen vielseitigen Lebens- und Glaubensweg hinter sich. Im atheistischen Umfeld der ehemaligen DDR aufgewachsen – seine Eltern waren Mitglieder der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) –, entschloss er sich im Alter von elf Jahren zur christlichen Taufe. Er war zunächst evangelischen Bekenntnisses, konvertierte später zum katholischen Glauben.
Sein Leben war gekennzeichnet durch ein intensives Suchen nach dem rechten Weg zu Gott, wodurch er im Laufe der Zeit ein tief geistlicher Mensch wurde. Durch seinen Schritt in die Kirche und seine Berufung zum Priestertum waren die Menschen in seinem nächsten Umfeld gespalten. Es gab in seinem geistlichen Leben unter anderem zwei Heilige, die ihm wichtig waren: Theresia von Lisieux und Hildegard von Bingen. Darüber hinaus prägte ihn eine große Liebe zur Gottesmutter. Täglich war er in der Kirche zu finden, wo er seine stille Zeit hielt, oft am frühen Morgen. Danach schloss sich die tägliche Zelebration der Hl. Eucharistie an.
Seine geistliche Heimat war das Säkularinstitut „Notre Dame de Vie”, eine französische Gemeinschaft mit karmelitischer Spiritualität. Er hielt Kontakt zu seiner Gemeinschaft, vor allem zu den Frauen des Instituts in Weisendorf bei Erlangen. Er war geistlicher Begleiter des Karmels in der Diözese Essen. Hielt dort und in anderen Klöstern des Öfteren Exerzitien.
Im ehemaligen Pastoralverbund Kirchspiel Drolshagen war er gerne engagiert. Er hat stets Aufgaben übernommen, auch wenn es ihm wegen der Krankheit manchmal schwerfiel. Er war u.a. Mitarbeiter in der Firmvorbereitung, beim Alpha-Kurs, begleitete die Lourdes-Fahrt mit den Firmlingen. Klaus Schoenebeck ermöglichte durch seine Subsidiartätigkeit zusammen mit den weiteren Priestern und pastoralen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dass vieles in den Orten des Kirchspiels an gottesdienstlichen bzw. pastoralen Aktivitäten in den letzten Jahren stattfinden konnte. Oft war er zu den Feiertagen in St. Laurentius Schreibershof tätig. Neben Exerzitien und geistlichen Tagen (zumeist im Bildungshaus seiner Gemeinschaft in Weisendorf) hat er viele Beiträge für Radio Horeb und auch den Fernsehsender KTV produziert.
In seiner Freizeit liebte Klaus Schoenebeck das Reisen, war gesellig und freute sich nicht von ungefähr (er war gelernter Koch) über ein gutes Essen. Er war vielseitig interessiert: unter anderem studierte er Sprachen, das Leben der Ostkirche, die Geschichte Schlesiens und “Ostdeutschlands” mit Leidenschaft.
Neben den arbeitsintensiven Zeiten gab es leider immer wieder Phasen (oft mehrere Monate) die er in Krankenhäusern oder in der Nähe der Uni-Klinik Erlangen wegen seiner langjährigen Erkrankung verbringen musste. So waren auch die letzten Wochen und Monate nicht leicht für ihn. Nun hat ihn der barmherzige Gott von seinem schweren Leiden erlöst.
Die Kirchengemeinden des Pastoralen Raums Olpe-Drolshagen, besonders das ehemalige Kirchspiel Drolshagen, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Möge er nun heimkehren in den ewigen Frieden Gottes, den er in seinem priesterlichen Dienst vielen Menschen verkündet hat.
Die Trauerfeier ist am kommenden Samstag, dem 15. Juli 2023, um 10.00 Uhr in St. Clemens Drolshagen.
R.i.P.