Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn Sie in diesen Tagen „Frohe Feiertage“ hören, dann sind sie nicht weit: Die Schützen. Woran erkennt man sie? Die Kappe und die Uniform sind sicher die auffälligsten Kennzeichen. Denn die grüne Schützenjacke verrät: Der Träger ist Schütze und gehört zu einem Schützenverein. Und noch einiges mehr: Die Orden und Ehrenzeichen verraten, wie lange jemand dem Schützenverein angehört oder ob es sich gar um einen amtierenden König oder Kaiser handelt. Die Kleidung der Schützen hat also eine wichtige Funktion: Sie zeigt die Zugehörigkeit zur Gruppe der Schützen an.
Gibt es so etwas auch für Christen? Oder anders gefragt: Woran erkenne ich, ob jemand Christ ist? In der heutigen Lesung aus dem Galaterbrief finden Sie einen Hinweis: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.“ Es gibt tatsächlich so ein Kleidungsstück! Bei seiner Taufe hat es jeder von uns getragen: Das Taufkleid. Aber das Taufkleid hat eine dreifache Zugehörigkeit: Es verbindet alle Christen untereinander. Und es zeigt auch: Ich bin ein Kind Gottes. Gott gehört zu mir, und ich gehöre zu Gott. So wie die Uniform der Schützen die Zugehörigkeit zum Verein für alle nach außen hin sichtbar macht, so macht das Taufkleid die Zugehörigkeit zu Christus sichtbar.
Wann haben Sie das letzte Mal ein solches Kleidungsstück getragen? Die Messdienerinnen und Messdiener, die Kommunionkinder und die Geistlichen tragen im Gottesdienst weiße Gewänder, die an die Taufe erinnern. Aber sonst gehört das Taufkleid sicher nicht zur Alltagskleidung unserer Tage. Aber trotzdem können Sie und ich als Christen im Alltag erkennbar sein: Indem Sie und ich die väterliche Liebe Gottes, die wir in der Taufe erfahren haben, weitergeben. Zum Beispiel, wenn Sie ihre eigenen Kinder und Enkel erziehen, oder wenn Sie Ihre (Groß)Eltern besuchen. Oder sich in einem (Schützen)Verein oder einer Gruppe für ein gutes Miteinander in Ihrem Umfeld einsetzen. Oder wo Sie jemanden integrieren, der noch zu keiner Gruppe gehört. Dann kann aus der Zugehörigkeit zu Christus Zusammenhalt entstehen – in Familie, Verein und Ort! Dann gibt es was zu feiern! Auch in diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Feiertage!
Dominik Riedl
Diakon