St. Franziskus-Xaverius Frenkhausen
Kapellengemeinde Frenkhausen
Die erste Kapelle wurde in Frenkhausen im Jahre 1769 fertiggestellt und vom damaligen Drolshagener Pfarrer Bender eingeweiht. Schutzpatrone werden der Heilige Franziskus-Xaverius sowie die heiligen Jungfrauen Agatha und Barbara.
Im Jahre 1896, etwa 130 Jahre nach Fertigstellung der Kapelle, musste diese jedoch durch einen Neubau ersetzt werden. Trotz zahlreicher Reparaturen war das alte Fachwerkkapellchen nicht mehr zu retten und so fassten die Frenkhauser den Entschluss ein neues Gotteshaus an derselben Stelle zu errichten.
Dies ist jedoch nicht mehr die heutige Kapelle, die sich als achteckiger Bau (Oktogon) zeigt. Es ist vielmehr die dritte Frenkhauser Kapelle, da im Jahre 1963 aufgrund des schlechten baulichen Zustandes beschlossen wurde, wieder einen Neubau zu errichten. Gleichzeitig wurde ein Kapellenbauverein gegründet, der zunächst die finanziellen Voraussetzungen für den Neubau schaffte. Am 20. April 1968 wurde entschieden, dass der Standort beibehalten werden soll. Dies bedeutete gleichzeitig den Abriss der alten Kapelle. Der Neubau erfolgte in den darauffolgenden Jahren durch große finanzielle Anstrengungen und mit enormen Eigenleistungen.
Die erste heilige Messe in der neuen Kapelle konnte am 13. August 1972 gefeiert werden. Seit diesem Zeitpunkt wird regelmäßig am Sonntagmorgen der Gottesdienst durch Patres des Pallottihauses in Olpe zelebriert.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte waren immer wieder — auch aufgrund der knappen finanziellen Mittel beim Neubau — Baumaßnahmen (u. a. Außenverklinkerung, Turmsanierung, Innenraumgestaltung) erforderlich. Ende der achtziger Jahres des letzten Jahrhunderts erhielt die Kapelle die schönen Glasfenster, später folgte die Neugestaltung des Kapellenvorplatzes, die Errichtung eines Turmhelms mit Uhr und im Jahre 2006 schließlich die Anschaffung einer neuen Pfeifenorgel.
Bildergalerie
1. Fenster:
Das Opfer des Noach
Nach der Sintflut bringt Noach mit seinen Söhnen ein Dankopfer dar. Und Gott spricht: Ich habe meinen Bund mit euch geschlossen: Nie wieder sollen alle Wesen aus Fleisch vom Wasser der Flut ausgerottet werden; nie wieder soll eine Flut kommen und die Erde verderben. Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und den lebendigen Wesen bei euch für alle kommenden Generationen: Meinen Bogen setzte ich in die Wolken; er soll das Bundeszeichen sein zwischen mir und der Erde.
(Genesis 9,11–13)
2. Fenster:
Abraham bewirtet die drei Männer (Engel) unter den Eichen von Mamre
Der Herr erschien Abraham bei den Eichen von Mamre. Abraham saß zur Zeit der Mittagshitze im Zelteingang. Er blickte auf und sah vor sich drei Männer stehen. Als er sie sah, lief er ihnen vom Zelteingang aus entgegen, warf sich zur Erde nieder und sagte: Mein Herr, wenn ich dein Wohlwollen gefunden habe, geh doch an deinem Knecht nicht vorbei!
(Genesis 18,1–3)
Da sprach der Herr: In einem Jahr kommen ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.
(Genesis 18,10)
Die Erscheinung der drei Engel wird in der Kunst als Vorausbild für die Heiligste Dreifaltigkeit dargestellt (z. B. Rubljow).
3. Fenster:
Gott erscheint dem Mose im brennenden Dornbusch
Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herr in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt der Dornbusch nicht? Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab, denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.
(Exodus 3,1–5)
Diese Darstellung befindet sich z. B. auch im Eingang der Pfarrkirche in Drolshagen.
4. Fenster:
Die Kundschafter mit der Traube
Der Herr sprach zu Mose: Schick einige Männer aus, die das Land Kanaan erkunden, das ich den Israeliten geben will. Aus jedem Väterstamm sollt ihr einen Mann aussenden, und zwar jeweils einen der führenden Männer.
(Numeri 13,1–2)
Von dort kamen sie in das Traubental, schnitten eine Rebe mit einer Weintraube ab und trugen sie zu zweit auf einer Stange, dazu auch einige Granatäpfel und Feigen. Den Ort nannte man später Traubental wegen der Traube, die sie dort abgeschnitten haben.
(Numeri 13,23–24)
Wir brauchen im Glauben immer wieder Männer und Frauen, die uns auf dem Weg in das verheißene Land vorangehen.
5. Fenster:
Die Verkündigung der Geburt Jesu durch den Erzengel Gabriel
Maria, die Mutter der Glaubenden und der Kirche, sagt stellvertretend für uns alle: Ja (zum Willen Gottes). Dreimal am Tag, erinnern wir uns daran, wenn der “Engel des Herrn” gebetet wird.
Das ist die Sternstunde der Menschheit.
6. Fenster:
Anbetung der Weisen aus dem Morgenland
Als die Weisen den Stern sahen, hatten sie eine überaus große Freude. Sie traten in das Haus, fanden das Kind mit Maria, seiner Mutter, fielen nieder, und huldigten ihm. Dann brachten sie ihre Geschenke dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe.
(Matthäus 2,10–11)
Wir sind als Christen berufen, das Gold des Lebens (die Macht), den Weihrauch des Lebens (die Ehre), die Myrrhe des Lebens (die Bitterkeiten) dem Herrn zu Füßen zu legen.
7. Fenster:
Das Verhör Jesu vor Pilatus
Pilatus fragte: Was soll ich mit Jesus tun? Da schreien alle: Ans Kreuz mit ihm.
(Matthäus 27,22)
Da ließ Pilatus Wasser bringen und wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache.
(Matthäus 27,24)
8. Fenster:
Die Kreuzigung Jesu
Bei dem Kreuz standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter. Als Jesus den Jünger sah, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Siehe dein Sohn.
(Johannes 19,25–26)
9. Fenster:
Die Auferstehung Jesu
Ein Engel des Herrn stieg vom Himmel hernieder, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf nieder. Die Wächter fielen wie tot zu Boden.
(Matthäus 28,2+4)
Der Engel sprach: Er ist auferstanden, wie er gesagt hat.
(Matthäus 28,6)
10. Fenster:
Die Sendung des Heiligen Geistes
Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie ein heftiger Sturm. Und es erschienen ihnen Zungen, wie von Feuer, die sich verteilten. Alle wurden mit dem heiligen Geist erfüllt.
(Apostelgeschichte 2,2–4)
Die Geistsendung ist die Geburtsstunde der Kirche.
11. Fenster:
Kapellen-Patron Franziskus-Xaverius
Der Heilige Franziskus Xaverius mit einem “Indianer” (Patron der Weltmission).
Die Heilige Agatha mit einem Einhorn. (Das Einhorn ist ein altes christliches Symbol der Reinheit).
12. Fenster:
Christus, der Weltenrichter
Die Engel blasen die Posaunen zum Jüngsten Gericht, der Herr kommt wieder auf den Wolken des Himmels. Der Regenbogen erinnert an die Verheißung des Heils im ersten Bild (Opfer Noach).
An den seitlichen und hinteren Wänden der Kapelle befindet sich die 14 Kreuzwegstationen. Passend zum Ambo sind auch diese aus Bronze gegossen.