Mit der Veröffentlichung des Gutachtens zum Missbrauchsskandal im Bistum München Freising am 20.01.22 sowie der am 24.01.22 ausgestrahlten ARD-Dokumentation „Wie Gott uns schuf“ wurde Kritik an der Institution Kirche in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Die Wortmeldungen überschlugen sich.
Nur zwei Tage nach der ARD-Dokumentation feierten wir, die Gruppe Maria 2.0 im Kreis Olpe, unseren monatlichen „Mutmacher am Mittwoch“ in der Marienkirche in Olpe. Trotz hoher Corona-Inzidenzen kamen sehr viele Besucher und gaben uns das Gefühl, dass sie hinter unseren Anliegen stehen.
Auch der WDR beschäftigte sich mit den aktuell hochkochenden Kritikpunkten an der katholischen Kirche und plante einen Beitrag zum Thema Missbrauch und Kirchenaustritt. Als Studiogast suchte er eine Person wie mich, die Mitglied der katholischen Kirche ist und sich in Maria 2.0 engagiert.
Ich hatte noch nie vor einer Fernsehkamera gestanden und war entsprechend nervös, als ich um 18.45 Uhr das Studio des WDR in Siegen betrat. Für das Interview, das Moderator Stefan Fuckert live mit mir führte, waren drei Minuten eingeplant. Meine dabei für mich wichtigste und ganz persönliche Aussage möchte ich hier wiederholen:
Ich bleibe in der Kirche, weil diese für mich nicht nur die Institution Kirche ist, an der wir als Maria 2.0 Kritik üben und von der wir dringend Veränderungen fordern. Was mich in der Kirche hält, ist die Gemeinschaft mit anderen Gläubigen. Um meinen Glauben leben zu können, brauche ich diese Gemeinschaft, den Austausch untereinander, gemeinsame Gottesdienste und das gemeinsame Gebet.
In diesem Sinne möchte ich Sie anregen, darüber nachzudenken, was SIE in der Kirche hält – oder eben nicht. Wenn Ihnen unsere Kirche noch wichtig ist, unterstützen Sie uns und die vielen Mitstreiter, wie z.B. die Teilnehmer beim Synodalen Weg!
Petra Dornseifer
(Gemeindemitglied und Mitglied von Maria 2.0)