„Wenn das Leben allein zu schwer wird“ so der Eingangssatz zum Infotext „Rechtliche Betreuung“ auf unserer Homepage, der Homepage des Katholischen Sozialdienstes Olpe.
Das Leben der Menschen, die wir betreuen, ist schwer, weil sie unter vielfältigen Einschränkungen leiden. Zu nennen sind hier Suchterkrankungen, psychische Erkrankungen, geistige Behinderungen oder Menschen mit demenziellen Erkrankungen. Schwer ist es aufgrund der jeweiligen Einschränkung, aber auch aufgrund der Behinderungen, die sie dadurch in unserer Gesellschaft erfahren.
Als rechtliche Betreuerin beim katholischen Sozialdienst stelle ich mir manchmal die Frage, wie sich christliche und katholische Grundsätze in unserer täglichen Arbeit, in der Betreuung und Begleitung dieser Menschen wiederfinden.
Die Soziale Arbeit kennt von vornherein ein Menschenbild, das geprägt ist von Offenheit gegenüber Menschen aller Religionen und Weltanschauungen, in allen Lebenslagen und Partnerschaften. Wir nehmen die Menschen in ihrer Vielfalt an, wie sie sind. Mit Empathie und der Bereitschaft, auf einer persönlichen Ebene auf Augenhöhe gemeinsam Ziele zu besprechen und zu erreichen.
Wichtig ist uns, den eigenen Willen und die Wünsche des Betreuten zu erfragen. Wir als rechtliche Betreuer können den Einzelnen ein Stück auf seinem Weg begleiten und unterstützen.
Natürlich ist es nicht immer einfach, jeden Betreuten auf einer persönlichen Ebene zu erreichen. Manchmal begegnen wir Vorbehalten und Ängsten oder sogar Ablehnung. Dies kann durch das „katholisch“ in unserem Namen begründet sein, aber auch zwischenmenschliche Aspekte können eine Rolle spielen.
Aktuell haben einige Mitarbeiter von uns sich in einer Gesprächsrunde zusammengefunden, die diesen Fragen und Aspekten weiter nachspüren will. Ich freue mich und bin gespannt, welche Impulse sich hierdurch noch für unsere tägliche Arbeit ergeben.
Sabine Epe
(Rechtliche Betreuerin beim Katholischen Sozialdienst Olpe (KSD), Mitglied im Kirchenvorstand St. Martinus)