Gedanken zum Tag – 14. März 2021, 4. Sonntag der Fastenzeit

14. März 2021

Zwei Tage vor seinem 170. Geburtstag möchte ich an einen ganz beson­deren Menschen erin­nern: Am 16. März 1851 wurde Franz Hitze geboren. Seine Eltern waren sehr glück­lich über die Geburt ihres zweiten Sohnes und er wuchs auf einem Bauernhof im kleinen Dorf Hanemicke auf, wo es zu der Zeit den Biggesee noch nicht gab. Ob sie geahnt haben, dass ihr kleiner Franz einmal die Pries­ter­weihe empfängt? Dass er sich nach Studium und Pries­ter­weihe für die sozialen Belange der Arbeiter einsetzen, ein großer Sozi­al­po­li­tiker, Wegbe­reiter des Cari­tas­ver­bandes, des Volks­ver­eins sowie Mitglied des Reichs­tages, des Preu­ßi­schen Land­tages und der Weimarer Natio­nal­ver­samm­lung werden würde?

Ganz bestimmt haben sie nicht darüber nach­ge­dacht, als sie ihr Baby in den Armen hielten. Wie alle Eltern wünschten sie sich einfach nur das Beste für ihr Kind. Hofften, ihm dazu die rich­tige Erzie­hung vermit­teln zu können und ihm umfas­sende Bildung zu ermög­li­chen. Sie wollten ihn best­mög­lich auf das Leben vorbe­reiten und alles mitgeben, um ein guter und glück­li­cher Mensch zu werden. Das ist ihnen sehr gut gelungen, denn sogar Reichs­kanzler Joseph Wirth schätze ihn später als den „besten von allen, den beschei­densten, liebens­wür­digsten und selbst­lo­sesten“ Mann ein, der sensibel, fleißig und ausdau­ernd Stein auf Stein baute, um Lösungen für die sozialen Probleme zu finden. Dabei war er höchst erfolg­reich, denn er legte die Funda­mente des heutigen Sozialversicherungssystems.

Dies machte ihn zum bedeu­tendsten Sohn der Stadt Olpe, die mit einem Bron­ze­bild am Geschichts­brunnen auf dem Kurkölner Platz, durch die Benen­nung einer Straße u. a. an ihn erinnert.

So wie seine Eltern stolz auf Franz waren, sind auch wir froh und dankbar, dass sein Wirken noch heute sichtbar und erlebbar ist. Um dem Leben und vor allem dem bis jetzt spür­baren sozi­al­po­li­ti­schen Wirken von Franz Hitze in der heutigen Zeit wieder neu zu gedenken, wurde 2014 der Franz-Hitze-Pilger- und Erleb­nis­pfad eröffnet und ich bin stolz, dass ich aktiv dazu beitragen durfte.

Denn sein Glaube an Gott, die Hoff­nung auf eine bessere Zukunft und die Liebe zu den Menschen und die Natur haben ihm die Kraft gegeben, seine Ziele zu errei­chen. Mögen wir alle aus diesen Wurzeln in der heutigen schwie­rigen Zeit unsere Kraft schöpfen.

Doro­thee Zeppenfeld
(Gemein­de­mit­glied aus Sondern und Schrift­füh­rerin im Franz-Hitze-Verein)

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