Gedanken zum Tag – 30. Dezember 2020, Mitt­woch, 6. Tag der Weihnachtsoktav

30. Dez. 2020

Gedanken zum Jahreswechsel

Wie wird wohl das Jahr 2020 in den Geschichts­bü­chern der Zukunft beschrieben werden?

  •  Als das Jahr der wirt­schaft­li­chen Zerreiß­probe und der gesell­schaft­li­chen Isola­tion, nach dem alles fast genauso weiter geht wie bisher?
  •  Als Jahr der Rück­be­sin­nung auf lokale Struk­turen und über­schau­bare Gemeinschaften?
  •  Als erstes Jahr mit einer Pandemie, aus der die ganze Welt Erfah­rungen ziehen konnte und aus der wir alle gestärkt und flexi­bler denn je hervorgehen?
  •  Für mich ist es schon jetzt das Jahr, das grund­sätz­liche Sinn­fragen aufwirft!

Sinn­fragen und Jahres­wechsel passen gut zusammen. In meinem Freun­des­kreis haben wir es in einigen Jahren so gehalten, uns gegen­seitig die guten Vorsätze fürs neue Jahr zu verraten — auch die Vorsätze, die über den Kampf gegen den Winter­speck hinausgehen.

Jede und jeder mag andere Lehren aus dem Jahr 2020 ziehen. Für mich sind es zwei Erkenntnisse:

Wir sind nicht allein auf dieser Welt und diese im Grunde banale Aussage kann dazu führen, dass wir uns auch mal schmerz­haft einschränken müssen. Lang­jäh­rige stabile poli­ti­sche und wirt­schaft­liche Verhält­nisse sorgten dafür, dass es uns über­wie­gend gut geht. Aber es ist auch zu beob­achten, dass der Blick eher auf die persön­li­chen Bedürf­nisse als auf gesell­schaft­liche Notlagen gerichtet wurde. Das muss sich irgendwie ändern.

Der zweite Gedanke beschäf­tigt sich mit der Frage, was mein Leben wirk­lich erfüllt und was über­flüssig ist. Mir hat in diesem Jahr oft größere Gemein­schaft gefehlt. Aber ich hab mehr Zeit für die Familie gehabt und war mehr in der Natur. Was hat Ihnen wirk­lich gefehlt, was konnten Sie genießen?

Wie hätte Jesus das Jahr 2020 empfunden?
Er ist Mensch geworden. Daher sollten wir uns am Weih­nachts­fest auf die Fragen zurück­be­sinnen, was es heißt, Mensch zu sein. Jesu Leben gibt sicher Antworten darauf. Sein Leben war geprägt von Gemein­schaft und von Zuwen­dung, zu denen, die ihn brau­chen. Er hat viele neue Menschen kennen­ge­lernt, hat gefeiert. Er hat Menschen im Herzen berührt und sie ange­fasst, damit ihr Leben gelingen möge, um es heil zu machen.

Ich bin über­zeugt, dass so ein Jahr auch für ihn schwierig gewesen wäre. Aber auch Jesus war auf der Suche, hat sich öfter mal zurück­ge­zogen, gebetet, nach­ge­dacht. Für mich ist er ein Vorbild bei der Suche nach Sinn — und auch bei der Suche nach Vorsätzen!

Kommen Sie alle gut ins Neue Jahr!

Ihr Markus Feldmann

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