Gedanken zum Tag – 28. Oktober 2020, Mitt­woch der 30. Woche im Jahreskreis

28. Okt. 2020

Es muss nicht immer alles perfekt sein. Manchmal reicht es, wenn es einfach schön ist!

Dieser Satz fiel mir wieder ein, als ich gebeten wurde, für diese Seite einen Impuls zu verfassen.
Wie für mich typisch: Recherche!

1. Ich muss wissen, was ist ein Impuls!
2. Woher kommt eigent­lich das Wort? Was bedeutet es?
3. Gibt es eine Form? Eine Vorschrift?
4. Hoffent­lich werde ich pünkt­lich fertig!
5. usw.

Die duftende, warme Tasse Kaffee neben der Tastatur wird nicht mehr wahr­ge­nommen. Höchs­tens wird der Dampf störend am Monitor regis­triert. Die Sonne scheint durch das Fenster und blendet mich. Wie soll man so arbeiten? Rollo runter! Tür zu! Das laute und frohe Treiben der Kinder auf dem Flur mit ihrem Gelächter und stän­digen Nach­fragen, was man heute alles Schönes unter­nehmen kann, nervt. Was soll das denn für ein Impuls werden? Als mit dem Stift geschrie­bene Worte wäre der bishe­rige Text im Papier­korb entsorgt worden. Am PC kann man wenigs­tens den Text ständig hin und her ändern, bis er „perfekt“ ist.

Sinn! Ja! Sinn­voll muss der Text werden!
Sinn: Substantiv, maskulin — 1. Fähig­keit der Wahr­neh­mung und Empfin­dung; 2. Gefühl, Verständnis für etwas; innere Bezie­hung zu etwas; 3. jemandes Gedanken, Denken; 4. gedank­li­cher Gehalt, Bedeu­tung; Sinn­ge­halt; 5. Ziel und Zweck, Wert, der einer Sache innewohnt.

Und das war sie wieder! Diese Schleife, die ich schon lange versuche zu durch­dringen. Die schönen und eigent­lich bedeu­tenden Dinge und Worte stecken zwischen den Zeilen und Defi­ni­tionen. Zwischen dem zwin­gend Sinn­vollen und dem Perfekten. Zwischen dem Üben der Klari­nette und der Kontrolle der Haus­halts­über­wa­chungs­liste für die Kirchen­ge­meinde. Ist das viel­leicht der Sinn dieses Impulses? Dass ich ihn nicht perfekt machen muss? Hilft mir dieser Impuls zu erkennen, dass nicht immer das Sinn­volle auch das Schöne ist?

Sinn­voll wäre es jetzt, dem Text eine „Message“ zu geben, die hängen­bleibt, und perfekt wäre es, wenn ich es geschafft habe, dass Sie als Leser mir bis zu diesem Satz treu geblieben sind.

Sicher­lich… Die Aufgaben auf der ToDo-Liste sind alle wichtig, und sie werden auch erle­digt. Aber wie sich die Sonne ihren Weg durch das Rollo sucht, sucht sich ein Gedanke, ein Gefühl den Weg in mein Bewusst­sein. Ich werde jetzt meine fast noch heiße Tasse Kaffee nehmen, mit den Kindern und meiner Frau in den Garten gehen und die Sonnen­strahlen genießen.

Denn das Schreiben dieses Impulses hat mir wieder gezeigt, dass ein Weg, den man geht, auch nur dann wirk­lich gut wird, wenn man ein wenig links und rechts schaut und die schönen Dinge wahr­nimmt. Dann läuft man den Weg zwar nicht in der perfekten Zeit, aber er wird sinnvoll!

Und mir wird bewusst: Auch in dieser schwie­rigen Zeit gibt es viel Schönes. Man muss es nur in den Blick nehmen.

In diesem Sinne
Ihr Robert Heite

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