Gedanken zum Tag – 27. September 2020, Sonntag der 26. Woche im Jahreskreis

27. Sep. 2020

Liebe Lese­rinnen und Leser,

am 6. September 2020 war es endlich soweit, unsere Tochter durfte in der St. Martinus Kirche ihre erste heilige Kommu­nion empfangen. Wenn ich auf die Zeit der Vorbe­rei­tung zurück blicke, die ziem­lich genau vor einem Jahr begann, ist mir Folgendes beson­ders im Gedächtnis geblieben:

Am ersten Infor­ma­ti­ons­abend  lasen Frau Stein und Frau Kaptain zur Einlei­tung „Die Gedanken einer Mutter beim ersten Kommu­nion Eltern­abend“ vor. Die Gedanken dieser Frau handelten von ihren Sorgen darüber, dass sie eigent­lich neben ihren übli­chen Pflichten als berufs­tä­tige Mutter gar nicht weiß, woher sie die Zeit und Muße nehmen soll, sich mit der Erst­kom­mu­ni­on­vor­be­rei­tung ihres Kindes zu beschäf­tigen. Ich erkannte mich selbst sehr gut in dieser Mutter wieder. Auch ich dachte insge­heim: Ich war vor kurzem schon auf einer Klas­sen­pfleg­schafts-Sitzung, zu Hause wartet noch jede Menge Wäsche und die Nach­mit­tage sind ständig mit den Hobbies der Kinder verplant. Wie soll ich das on top noch regeln?

Wir Mütter der Kommu­ni­on­kinder unserer Gemeinde haben schließ­lich gemeinsam über­legt, dass sich alle bei den Grup­pen­stunden und Gottes­diensten einbringen und wir so alle Termine unter mehreren Personen aufteilen. Ich werde nicht vergessen, was mir eine Mutter erzählte: Ihre Tochter sagte nach einem Wort­got­tes­dienst für die Erst­kom­mu­ni­on­kinder: “Ich finde Kirche jetzt richtig schön!“ Nun war ich doch sehr  froh, gemeinsam mit den anderen Müttern in der Zeit der Vorbe­rei­tung unseren Kindern zur Seite stehen zu können.

Der Seel­sor­ge­un­ter­richt in der Grund­schule und die nach­mit­täg­li­chen Grup­pen­stunden waren fast abge­schlossen, da kam die Corona Pandemie: Verschie­bung des großen Festes auf unbe­stimmte Zeit! Die Enttäu­schung über die Absage des Weißen Sonn­tags im April war groß, eine lange Zeit des Wartens begann. Umso größer war dann unsere Vorfreude, als wir kurz vor den Sommer­fe­rien erfuhren, dass die Erst­kom­mu­nion im September diesen Jahres nach­ge­holt werden darf. Nachdem wir erste Infor­ma­tionen zu einer „Erst­kom­mu­ni­on­feier unter Corona-Bedin­gungen“ erhielten, war ich skep­tisch: Es darf nicht gesungen werden, es gibt keinen gemein­samen Einzug der Kommu­ni­on­kinder, es gelten die übli­chen Abstands- und Masken­re­geln, die Anzahl der Gäste ist begrenzt. Würde dieser Gottes­dienst über­haupt fest­lich werden können?

Zu Beginn der Feier der Erst­kom­mu­nion meiner Tochter merkte ich, meine Bedenken waren völlig unnötig, im Gegen­teil, dieses Fest war beson­ders: Schon beim feier­li­chen Einzug mit musi­ka­li­scher Gestal­tung durch Trom­pete, Orgel und Solo­ge­sang schluckte ich zum ersten Mal meine Tränen herunter. Alle Kinder haben sich mit Lese­texten in die Feier einge­bracht. Beim Empfang der ersten heiligen Kommu­nion durften wir uns schließ­lich als Familie beson­ders nah sein, indem wir alle gemeinsam mit unserer Tochter am Altar die Hostie empfingen.

An dieser Stelle ist mir noch einmal bewusst geworden, wie wichtig es ist, unsere Kinder auf ihrem Weg im Glauben zu begleiten. Gott hat uns unsere Kinder anver­traut. Glauben und Leben gehören ganz eng zusammen.

Herz­liche Grüße

Marion Schneider-Gante

Leser interessierten sich auch für:

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner