47. Auflage wird aber ganz anders als alle vorhe­rigen Budenfeste

„Wie, Ihr habt die Muggel­kirmes noch nicht abge­sagt?“ So lautet eine häufig gestellte Frage an die Verant­wort­li­chen. Und die Antwort heißt ja. „Ja, wir haben noch nicht abge­sagt. Ja, wir wollen auch die 47. Kirmes am dritten Sonntag im September, also am 20. des Monats, veran­stalten.“ So die Antwort von Martin Immekus, dem Spre­cher des Leitungsteams.

Und damit beginnt die Vorbe­rei­tung für eine völlig andere Muggel­kirmes. In verschie­densten Gruppen und bei unter­schied­li­chen Gele­gen­heiten wurden und werden Ideen zusam­men­ge­stellt. „Wir müssen weiter­ma­chen!“, so Wolf­gang Hesse. „Die Projekte in Brasi­lien, Afrika und Indien und die Menschen brau­chen unsere Unter­stüt­zung.“ Auch in Corona-Zeiten will die Muggel­kirmes ein verläss­li­cher Freund bleiben.

Wie die Kirmes selbst aussehen wird, dazu gibt es noch keine verläss­li­chen Auskünfte. Unter Beach­tung aller Vorsichts­maß­nahmen und Hygie­ne­re­geln kann rund um den Markt­platz so einiges los sein. Vikar Michael Kamm­radt hat nach einer krea­tiven Wande­rung eine große Samm­lung an Ideen zusam­men­ge­tragen. Wichtig ist für ihn die Kinder- und Fami­li­en­messe am Sonn­tag­vor­mittag. Die wird es geben. Dann aber wahr­schein­lich auf dem Markt­platz und nicht in der St.-Martinus-Kirche. Eduard Köster, zuständig für Essen und Trinken, hofft, die Waffel­bä­ckerei, die Pommes-Schmiede und Hengs­te­becks Brat­wurst-Grill betreiben zu können. „Getränke gibt es aber nur in Flaschen, und die Zahl der Sitz­plätze muss dras­tisch erhöht werden, damit alle den notwen­digen Abstand einhalten können“, so Köster. Pfarrer Clemens Stei­ling hält eine größere Ausbrei­tung der Akti­vi­täten für möglich. „Dann gehen wir auf den Kirch­platz, nutzen die Straße Auf der Mauer und können sogar ins Weiherhol auswei­chen,“ so der Pastor ganz optimistisch.

Alfred Feld­mann verant­wortet den Schnäpp­chen­markt und das Buch­an­ti­qua­riat. Diese Verkaufs­stände will Feld­mann in jedem Fall betreiben. Mögli­cher­weise in einer ausge­klü­gelten Einbahn­re­ge­lung und an ganz neuen Stand­orten. Schon jetzt sind 60 von 140 Wannen mit anti­qua­ri­schen Büchern sortiert. Die Rille mit Schall­platten, CD und DVD eben­falls start­klar. „Ich stelle mich darauf ein, dass wir jedes einzelne Teil im Schnäpp­chen­markt desin­fi­zieren“, so Feld­mann, der in seinem Beruf auch die Arbeits­si­cher­heit in der St. Martinus Pfarrei verantwortet.

Sorgen­voll blickt das Team um Nicki Schmidt auf die Planungen der Kinder­spiele. Das wird noch eine Heraus­for­de­rung werden. Bisher wurden während aller Muggel­feste 1.189 Spiele umge­setzt. Manche hatten nur ein einma­liges Gast­spiel, andere sind zu rich­tigen Dauer­bren­nern geworden. Jetzt sucht Nicki Schmidt die Spiele aus, bei denen es keine unmit­tel­baren Kontakte gibt. Die Muggel­kirmes als Fest von Begeg­nung und Spiel­freude wird dann plötz­lich zu einem kontakt­losen Spek­takel. Das ist noch sehr schwer vorstellbar. Alter­nativ ein völlig leerer Mark­platz und eine ganz stille Martinus-Kirche, das ist aber fast genauso schmerz­lich wie das Bild vom erwartbar verein­samten Schüt­zen­platz im Juli.

Im vergan­genen Jahr erhielt Pater Hugo Scheer SVD in Brasi­lien für die Jugend­pas­toral, Stra­ßen­kinder und die Ausbil­dung von Mitar­bei­tenden in der Kirche einen fünf­stel­ligen Betrag. Der „Pater Hoff Fonds“ will in Erin­ne­rung an den großen Menschen­freund und Olper vom Winter­berg zusammen mit dem kirch­li­chen Hilfs­werk MISSIO Gewalt­op­fern in der Repu­blik Kongo den Weg zurück in die Norma­lität ebnen. Ein weiteres Projekt unter­stützt in Burkina Faso Schul­kinder, um durch Bildung einen Ausweg aus der Armuts- und Gewalt­spi­rale zu bieten. 68 € kostet der Schul­be­such eines Kindes inklu­sive Mate­rial und Schul­spei­sung im Jahr. Die Muggel­kirmes finan­zierte eine ganz Klasse mit 35 Schü­le­rinnen und Schü­lern. Schwester Alice Lukose aus Indien war im vergan­genen Herbst Gast in Olpe. Sie erhielt ca. 6.000 Euro für Ihr Projekt von der „Aufblü­henden Küste“ im Süden des Subkon­ti­nents. Neue Meldungen bestä­tigen, dass beson­ders die Projekte in Brasi­lien und Indien unter der Corona-Pandemie leiden.

Alles aber ist abhängig vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie. Mögli­cher­weise sind alle Arbeiten doch umsonst und die Muggel­kirmes kann nicht statt­finden. Die Entschei­dung soll aber erst am 1. September fallen, abge­stimmt mit allen Behörden und den wich­tigsten Fach­leuten. „Wir wollen uns nicht den Vorwurf selber machen müssen, nicht alles versucht zu haben für die Unter­stüt­zung der Entwick­lungs­pro­jekte“, so Wolf­gang Hesse, der die Kontakte zu den einzelnen Part­nern der welt­kirch­li­chen Arbeit hält. „Und den Olpern wäre eine fröh­liche Muggel­kirmes rund um den Markt­platz ein Herzens­an­liegen weil sie als echt und authen­tisch wahr­ge­nommen wird,“ ist sich Martin Immekus zusammen mit dem gesamten Leitungs­team sicher.


Unser Beitrags­bild zeigt einen Teil des Leitungs­teams: (von rechts) Alfred Feld­mann, Eduard Köster, Nicki Schmidt, Team­spre­cher Martin Immekus, Raphaele Voß, Joachim Melcher, Ines Neuhaus-Reiche, Verena Kullick und Manuel Corde
s.

Fotos © Wolf­gang Hesse

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