Liebe Leserinnen und Leser,
aktuell befindet sich die Welt im Ausnahmezustand. Soziale Kontakte werden beschränkt, Geschäfte und Restaurants sind nur mit Masken zu betreten und nicht zuletzt findet auch der Unterricht in Schulen und Universitäten in völlig veränderter Form statt. Davon sind auch die Gottesdienste betroffen. Unser Alltag, wie wir ihn einst kannten, hat heute durch die Gebote, eine Maske zu tragen und die Einhaltung eines Mindestabstands zueinander eine obskure Form angenommen.
In diesen Zeiten sind Ihnen sicher auch bereits Begriffe wie „Homeschooling“, „Notbetreuung“ oder „E‑Learning“ zu Ohren gekommen. Auch der Schulbetrieb kann natürlich nicht in gewohnter Form weitergeführt werden. Als bekannt gegeben wurde, dass die Schulen vorerst geschlossen werden, breitete sich unter uns Schülern eine große Euphorie aus.
Anfänglich wurde von „Coronaferien“ gesprochen. Doch in den Wochen und Monaten, die seitdem vergangen sind, stellte sich das als Trugschluss heraus. Über verschiedene Netzwerke wurde der Unterricht fortgeführt. Videokonferenzen und Hausaufgaben, die per Chat verschickt werden mussten, gehörten schnell zum Alltag. Schnell wurde mir klar, dass die „Ferien“ eigentlich der Arbeit im „Home-Office“ gleichen.
Zudem bemerkte man auch allzu bald den Verlust von Hobbys und den fehlenden Austausch mit Freunden in Schule und Freizeit. Normalerweise habe ich an drei bis vier Tagen in der Woche Fußballtraining oder Spiele – viel Zeit, die ich jetzt anders gestalten muss.
In dieser einmaligen Situation, die so zum ersten Mal auftrat, waren wir Schüler auch besorgt, ob wir den nötigen Stoff vermittelt bekommen könnten. Besonders in den Jahrgängen, die in diesem oder dem nächsten Jahr von der Schule abgehen, ist der aktuell vermittelte Stoff besonders wichtig. Doch das „Homeschooling“ funktioniert besser als gedacht, und nach ein paar Wochen hatte sich alles ganz gut eingespielt.
Nun läuft der Schulbetrieb langsam wieder an. Zunächst gingen die Abschlussklassen wieder zur Schule, nun beginnen auch die Klausuren und der Unterricht für die anderen Stufen wieder, auch wenn dies natürlich nicht im normalen Umfang geschieht. Doch auch aktuell stellt der Schulbetrieb ein bizarres Schauspiel dar. Die Schule darf nur mit Mundschutz betreten werden, die Lehrer tragen permanent einen Mundschutz und beim Betreten eines Raumes müssen wir die Hände desinfizieren. Zudem sitzt man mit Abstand zu anderen Schülern. Das schränkt soziale Kontakte zu Freunden und Freundinnen natürlich weiterhin ein.
Doch natürlich sind die ergriffenen Maßnahmen von großer Notwendigkeit, und der Verlust direkter sozialer Kontakte ist kein Vergleich zu den Folgen, die ein Nichtergreifen der Maßnahmen nach sich ziehen würde. Die Eindämmung des Virus ist von höchster Priorität. Auch wenn es ungewohnt ist, zu Hause unterrichtet zu werden und in der Schule den Kontakt zu Freunden und Freundinnen zu vermeiden, so ist es dennoch notwendig.
Ich wünsche mir und hoffe, dass nach den Ferien weitere Lockerungen möglich sind und ich mein letztes Schuljahr unter möglichst normalen Bedingungen verbringen kann.
Tobias Epe
Jahrgangsstufe Q1