Gedanken zum Tag — 12. April 2020, Ostern

12. Apr. 2020

Liebe Mitglieder unserer Gemeinden,

ein gewöh­nungs­be­dürf­tiges Oster­fest feiern wir. Wie ein Karfreitag mutet es an. Ängste und Sorgen begleiten uns.

Doch der Karfreitag gehört zu Ostern. Auf unge­wohnte Weise ist das zu spüren in diesem Jahr der Corona-Pandemie. Das Leben ist bedroht. Es steht weit­ge­hend still. Es gibt nicht einmal Gottesdienste.

Sie sehen hier ein Bild von Ippazio Fracasso. 1988 hat er es gemalt. Von ihm stammen auch die Schutz­hei­ligen-Gemälde in der Pfarr­kirche St. Martinus. Es hängt in meinem Dienst­zimmer. Wenn ich vom Schreib­tisch aufschaue, habe ich es im Blick.

Ausgangs­punkt ist das Motiv der Enthaup­tung Johannes des Täufers.

Es stellt aber die Frage: In wessen Hand ist er denn?
In der der Salome? In der des Herodes?
Gegen­standslos all das, wofür er gestritten, gelitten und gelebt hat?

Nein, sein Leben war die ganze Zeit in Gottes Hand. Sie hat ihn getragen.
Und das gilt, über das Dunkel der Gegen­wart und den Tod hinaus. –

Neues Leben schon jetzt, in den Niede­rungen des Alltags und über ihn hinaus: Gott hat es in Jesus bestä­tigt. Er hat Leben in Gott. Das feiern wir Ostern.

Diese Zusage gilt auch uns. Wir dürfen hoffen:
Unser Leben ist geborgen in Gottes Hand.

Die öster­liche Freude darüber kommt leise daher. Aus Begeg­nungen wächst sie. Schon in der Heiligen Schrift ist das so.

Dass sie Sie findet
und Sie Ostern so mitfeiern können,
wünsche ich Ihnen

Ihr Pfarrer

Clemens Stei­ling

 

Bild: Ippazio Fracasso 1988. Foto: Wolf­gang Hesse

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