Gedanken zum Tag – 18. März 2020, Mitt­woch der dritten Fastenwoche

18. März 2020

„Unsere Soli­da­rität muss anste­ckender sein als das Virus.“ Mit diesem Satz, liebe Lese­rinnen und Leser, hat der Gene­ral­di­rektor der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion (WHO) Tedros Adhanom Ghebrey­esus die derzei­tige Corona-Krise als eine große ethi­sche Heraus­for­de­rung beschrieben. Eine Heraus­for­de­rung, die uns alle angeht – egal, ob Frau oder Mann, ob jung oder alt, ob gläubig oder nicht. 

Inmitten der christ­li­chen Fasten­zeit sind wir plötz­lich kollektiv auf Wesent­li­ches zurück­ge­worfen. Diese Erfah­rung ist verbunden mit einem Para­doxon: wir zeigen uns soli­da­risch, indem wir Abstand zuein­ander halten und Sozi­al­kon­takte meiden. Wahr­lich eine Heraus­for­de­rung. In den kommenden Wochen wird es auch keine gemein­samen Gottes­dienste geben. Wir sind aufge­for­dert zu Formen privater Fröm­mig­keit (das persön­liche Gebet, Schrift­be­trach­tung, Rosen­kranz, Stun­den­gebet etc….), um uns auch so in Soli­da­rität zu üben und dem Tag Struktur zu geben. Das Gotteslob von 2013 bietet hier Anre­gungen, ganz beson­ders von Nr. 2 – Nr. 22 und vor allem auch unter Nr. 27. In den letzten Tagen habe ich immer mehr Termine aus meinem Kalender gestri­chen. Was fange ich mit dieser Zeit nun an ? Ich müsste endlich mal mein Arbeits­zimmer aufräumen. Hat das Prio­rität ? Was ist wirk­lich notwendig ? Was ist zweit­rangig ? Wo werde ich gebraucht ?

Krisen­zeiten holen aus dem Einzelnen und der Gesell­schaft wohl das Schlimmste aber eben auch das Beste hervor. Die nun vor uns liegende Zeit – deren Ende nur erahnt werden kann – wird uns verän­dern. Bleiben wir Chris­tinnen und Christen soli­da­risch, vor allem mit unseren älteren Mitbür­ge­rinnen und Mitbür­gern, den Kranken und Schwachen.

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