Unsere Schutzpatronin St. Luzia
St. Luzia von Syrakus
Patronat St. Luzia 13. Dezember
Ihren Verlobten wies Lucia nun ab, er erfuhr zudem vom Verschenken des Erbes und überantwortete Lucia dem Präfekten. Der wollte sie ins Dirnenhaus bringen lassen — ähnlich der Agatha -, aber ein Ochsengespann und tausend Männer waren nicht imstande, die Gefesselte von der Stelle zu bewegen. Weder ein Zauberer noch rund um sie entzündetes Feuer und über sie gegossenes siedendes Öl konnten ihr etwas anhaben. Da stieß man ihr ein Schwert durch die Kehle; mit durchschnittenem Hals betete sie laut weiter und verkündete den nahen Frieden des Christenreiches, da Maximian gestorben und Diokletian vertrieben sei. Weitere Legenden berichten, dass sie ihre schönen Augen ausgerissen und sie auf einer Schüssel ihrem Verlobten geschickt habe, doch habe ihr Maria noch schönere Augen wiedergegeben. Lucia starb erst, nachdem ein Priester ihr die Hostie gereicht hatte.
Bis zur gregorianischen Kalenderreform war der Luciatag der kürzeste Tag des Jahres. Darauf beruhten Bräuche vorchristlichen Ursprungs von der grausigen Lucia, die als Furcht einflößende Gestalt schlampige Mägde und ungezogene Kinder bedrohte. Aber auch die ausgeprägte Lichtersymbolik hat hier ihre Wurzel.
Im Mittelalter wurden am Luciatag die Kinder beschert, der 24. Dezember wurde erst ab dem 16. Jahrhundert als Gabentag gefeiert. Noch heute wird in Italien am Luciatag “Torrone dei poveri” als Mahlzeit für die Armen vorbereitet: Kichererbsen werden mit Zucker gekocht, bis daraus eine feste Masse entsteht. Bei Dante im “Inferno” ist Lucia Trägerin des himmlischen Lichtes. In Italien ist sie seit jeher eine beliebte Heilige. Lucienbräuche finden sich auch in Ungarn, Serbien und Süddeutschland: am Luciatag werden Kirschzweige abgeschnitten und in eine Vase gestellt; blühen sie nach vier Wochen auf, soll einem das Glück im kommenden Jahr hold sein.
In Schweden ist der Luciatag seit mehr als 200 Jahren ein besonderer Feiertag: Die jüngste Tochter im Hause stellt die Heilige dar und trägt einen grünen Kranz mit einer Reihe brennender Kerzen. So geht sie morgens von Zimmer zu Zimmer und weckt die Eltern und Geschwister. Alle warten schon darauf, denn sie bringt die ersten Kostproben der Weihnachtsplätzchen mit, und ihr Licht ist Vorbote des Weihnachtslichtes.
Texte aus: “Das Ökumenische Heiligenlexikon”