Unsere Schutz­pa­tronin St. Luzia

St. Luzia von Syrakus

Patronat St. Luzia 13. Dezember

Lucia ist eine histo­ri­sche Figur, ihr Grab wurde aufge­funden. Nach der Legende gelobte schon als Kind ewige Jung­fräu­lich­keit, aber ihre Mutter Eutychia wollte sie verhei­raten. Lucia zögerte die Verlo­bung hinaus. Als die Mutter erkrankte, unter­nahm Lucia mit ihr eine Wall­fahrt nach Catania zum Grab der Agatha. Gebet und Erschei­nung heilten die Mutter, die eben­falls Christin wurde. In einem Traum­ge­sicht erschien Agatha der Lucia, verwies sie auf die Kraft ihres Glau­bens und sagte ihr ein ihr ähnli­ches Schicksal wie das eigene voraus. Zurück­ge­kehrt kündigte Lucia die abge­spro­chene Eheschlie­ßung, mit ihrem Vermögen und mit Unter­stüt­zung ihrer Familie grün­dete sie eine Armen- und Kran­ken­sta­tion, denn die wundersam geheilte Mutter unter­stützte nun ihre Tochter. Berichtet wird auch, dass Lucia ihren Glau­bens­ge­nossen Lebens­mittel in die Verstecke brachte. Damit sie beide Hände frei hatte zum Tragen der Speisen, setzte sie sich einen Lich­ter­kranz aufs Haupt, um in der Dunkel­heit den Weg zu finden.

Ihren Verlobten wies Lucia nun ab, er erfuhr zudem vom Verschenken des Erbes und über­ant­wor­tete Lucia dem Präfekten. Der wollte sie ins Dirnen­haus bringen lassen — ähnlich der Agatha -, aber ein Ochsen­ge­spann und tausend Männer waren nicht imstande, die Gefes­selte von der Stelle zu bewegen. Weder ein Zauberer noch rund um sie entzün­detes Feuer und über sie gegos­senes siedendes Öl konnten ihr etwas anhaben. Da stieß man ihr ein Schwert durch die Kehle; mit durch­schnit­tenem Hals betete sie laut weiter und verkün­dete den nahen Frieden des Chris­ten­rei­ches, da Maxi­mian gestorben und Diokle­tian vertrieben sei. Weitere Legenden berichten, dass sie ihre schönen Augen ausge­rissen und sie auf einer Schüssel ihrem Verlobten geschickt habe, doch habe ihr Maria noch schö­nere Augen wieder­ge­geben. Lucia starb erst, nachdem ein Priester ihr die Hostie gereicht hatte.

Bis zur grego­ria­ni­schen Kalen­der­re­form war der Luciatag der kürzeste Tag des Jahres. Darauf beruhten Bräuche vorchrist­li­chen Ursprungs von der grau­sigen Lucia, die als Furcht einflö­ßende Gestalt schlam­pige Mägde und unge­zo­gene Kinder bedrohte. Aber auch die ausge­prägte Lich­ter­sym­bolik hat hier ihre Wurzel.

Im Mittel­alter wurden am Luciatag die Kinder beschert, der 24. Dezember wurde erst ab dem 16. Jahr­hun­dert als Gabentag gefeiert. Noch heute wird in Italien am Luciatag “Torrone dei poveri” als Mahl­zeit für die Armen vorbe­reitet: Kicher­erbsen werden mit Zucker gekocht, bis daraus eine feste Masse entsteht. Bei Dante im “Inferno” ist Lucia Trägerin des himm­li­schen Lichtes. In Italien ist sie seit jeher eine beliebte Heilige. Luci­en­bräuche finden sich auch in Ungarn, Serbien und Süddeutsch­land: am Luciatag werden Kirsch­zweige abge­schnitten und in eine Vase gestellt; blühen sie nach vier Wochen auf, soll einem das Glück im kommenden Jahr hold sein.

In Schweden ist der Luciatag seit mehr als 200 Jahren ein beson­derer Feiertag: Die jüngste Tochter im Hause stellt die Heilige dar und trägt einen grünen Kranz mit einer Reihe bren­nender Kerzen. So geht sie morgens von Zimmer zu Zimmer und weckt die Eltern und Geschwister. Alle warten schon darauf, denn sie bringt die ersten Kost­proben der Weih­nachts­plätz­chen mit, und ihr Licht ist Vorbote des Weihnachtslichtes.
Texte aus: “Das Ökume­ni­sche Heiligenlexikon”

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