Was gibt es Besseres, als gemeinsam eine eigene Hütte zu bauen – Die OT Olpe bot dazu in den Sommerferien eine tolle Aktion an
Die Ferien sind vorbei – der Schulunterricht hat wieder begonnen. Hinter den Kindern und Jugendlichen liegt eine Zeit, die zu den schönsten des Jahres gehört. In den vergangenen Wochen wurde viel unternommen, es gab tolle Begegnungen und zahlreiche Eindrücke. Die Ferien boten Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln, Neues zu lernen und sich auszuprobieren. So wie bei den Hüttenbauwochen der Offenen Tür des Kinder- und Jugendzentrums Olpe.
Von der Idee zur eigenen Hütte
Die Hüttenbauaktion der OT hat Tradition. Gleichwohl war in diesem Jahr vieles anders. Denn durch die Afrikanische Schweinepest konnte sie nicht wie geplant im Wald am Verkehrsübungsplatz Olpe auf der Griesemert stattfinden. Doch die Kirchengemeinde St. Martinus Olpe, Trägerin des Kinder- und Jugendzentrums, wusste Rat und stellte das Gelände unterhalb der Dahler Kirche mit seiner großzügigen Rasenfläche zur Verfügung, das sich zwei Wochen lang in einen großen Abenteuerspielplatz verwandelte. Rund 80 Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren und aufgeteilt in zwei Gruppen für jeweils eine Woche waren dabei.
Sägen, hämmern, nageln … das bunte Treiben auf dem Hüttenbauplatz kann man sich lebhaft vorstellen. Nach einem ersten Kennenlernen und dem Aufstellen der Regeln, wozu auch der respektvolle Umgang miteinander gehörte, ging es los. In Teamarbeit und mit handwerklichem Geschick entstanden aus Kinderhand Hüttendörfer, die sich sehen lassen konnten. Da gab es wunderbare Häuser mit Fenstern, Gardinen, Blumen und Wandbildern aus Borkenkäferrinde. Andere Hütten glichen kleinen Festungen. Die Betreuer, bestehend aus hauptamtlichen Mitarbeitern und Honorarkräften, sorgten dafür, dass das richtige Werkzeug zur Hand war, und gaben wertvolle Tipps, damit die Hütten aus Schwartenholz, dass ebenfalls die Kirchengemeinde stiftete, stabil waren.
Teamarbeit und Kreativität, Selbstvertrauen und Gemeinschaftssinn
Doch beim Hüttenbau geht es nicht nur um Holz und Werkzeug. „Die Kinder lernen miteinander zu planen, Aufgaben zu verteilen und ihre Ideen umzusetzen“, so Duygu Kücükbicakci, Einrichtungsleiterin der OT Olpe. Das Projekt bietet Raum für Kreativität, stärkt das Selbstvertrauen und den Gemeinschaftssinn und zeigt, dass man zusammen Großes schaffen kann. „Es sind wertvolle Erfahrungen, die die Kinder hier machen. Sie entdecken ihre eigenen Kräfte, ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten.“ Was Duygu Kücükbicakci auch beobachtet: „Kinder sind heute seltener draußen, machen weniger Naturerfahrung. Das ist bei dem Hüttenbauprojekt aufgehoben, egal ob es regnet oder die Sonne scheint.“
Gefördert wurde das Projekt auch von in Olpe ansässigen Betrieben. So spendete der Baumarkt Obi einiges an Werkzeug und unterstützte zudem mit Auszubildenden beim Hüttenbau. Mit von der Partie war auch die Rollende Waldschule der Kreisjägerschaft „Kurköln“ Olpe sowie Försterin Petra Knoop. Da ging es um Fauna und Flora, um Umwelt- und Naturschutz.
„Ich finde es toll, dass man zusammen Hütten bauen kann. Im eigenen Garten geht das ja gar nicht, da hat man nicht das ganze Material oder vielleicht auch gar nicht den Platz“, so Jakob Hermanns (9) aus Olpe. „Ich würde am liebsten immer weitermachen.“ Begeistert zeigte sich auch Emilia Rachel (8) aus Rüblinghausen: „Man muss so etwas schon als Team machen. Beim Holzholen oder beim Sägen ist man aufeinander angewiesen. Außerdem interessiere ich mich für den Wald und für die Tiere. Das macht alles großen Spaß.“
Am Ende der Wochen stand jeweils eine Planwagenfahrt auf dem Programm. Und ein gemeinsames Grillfest mit den Eltern. Wer wollte, konnte ‚seine‘ Hütte mit nach Hause nehmen. Für den Garten – als Erinnerung an lehr- und erlebnisreiche Ferientage.