50. Muggel­kirmes. Wir sind begeis­tert – Echt!

30. Sep. 2023

Die 50. Muggel­kirmes ist Geschichte. Sie war eine Kirmes der Super­la­tive. Der Markt­platz über­voll. Haben Sie schon mal bei einer kirch­li­chen Veran­stal­tung in den letzten Jahren so viele Kinder­wagen gesehen, so viele junge Fami­lien? Im kirch­li­chen Geschehen ist die Muggel­kirmes eine Beson­der­heit. Kinder aus allen Milieus und sozialen Gruppen waren an den Spiel­ständen aktiv. Apropos Spiel­stände. Die waren künst­le­risch gestaltet, eine echte Augen­weide. Die Künst­le­rinnen Hannah, Annika, Kerstin und Mirjam haben sich selbst noch­mals über­troffen. Der „Geigen­schuss“ hätte einen Platz im kommenden Stadt­mu­seum verdient – mindestens.

Die Frank­furter Straße eine turbu­lente Spiel­straße, es gab kaum ein Durch­kommen. Vor allen Spielen Warte­schlangen bei toll verklei­deten Spiel­lei­te­rinnen und Spiel­leiter. Das war die Muggel­kirmes, auf die wir nach zwei Corona Jahren und einer Sturz­re­gen­kirmes so sehn­süchtig gewartet haben.

Morgens auf dem Markt­platz die Fest­messe. Alle Stühle waren schon lange vor Beginn besetzt. Wann haben wir das zum letzten Mal in der Pfarr­kirche erlebt. Ein sicht­lich gutge­launter Pfarrer Johannes Hammer feierte mit den brasi­lia­ni­schen Gästen einen leben­digen und farben­frohen Gottes­dienst. Ina Schar­ren­bach, Minis­terin für Bauen und Heimat in Nord­rhein-West­falen als Lektorin. Sie über­brachte die Glück­wün­sche der Landes­re­gie­rung zur 50. Kirmes. Kathrin Ponzen vom katho­li­schen Hilfs­werk Missio hatte eben­falls einen Einsatz im Altar­raum. Und dann die Predigt. 50 Menschen trugen je einen Satz vor und ein Weih­bi­schof stimmte ein brasi­lia­ni­sches Lied an. Die Predig war ein Symbol für die Kirche der Zukunft: in einer guten Gemein­schaft geht es.

Über­haupt Gemein­schaft! Die Muggel­kirmes ist echt, eine echte Olper Sache. Von Menschen aus unserer Kirchen­ge­meinde und der Stadt gemacht. Es ist ein echtes Erlebnis, all die vielen mehr als fünf­hun­dert ehren­amt­li­chen Helfe­rinnen und Helfer zu erleben. So kann Gemeinde und Pfarrei weiter­kommen. Trotz der drama­ti­schen Ereig­nisse dieser Tage rund um das Unfass­bare in der Kirche.

Das Promi­nen­ten­spiel — das war der Festakt. Mit Landrat Theo Melcher, mit Bürger­meister Peter Weber, der an diesem Muggel-Wochen­ende gar nicht mehr von der Muggel­kirmes lassen konnte. Olper Promi­nenz war noch dabei. Schüt­zen­könig mit Königin, Major Peter Liese mit der Frau Major und viele andere.

Schon am Samstag ging es richtig los. Als das Kern­team um 7 Uhr zum Früh­stück zusam­menkam, war klar, es wird ein richtig anstren­gendes Wochen­ende. Um 11 Uhr dann ein hoch­of­fi­zi­eller Akt. Die Gäste aus Brasi­lien, Erzbi­schof Dario Campos OFM, Weih­bi­schof de Souza und Pater Hugo Scheer SVD hatten die große Ehre, sich in das Goldene Buch der Kreis­stadt Olpe einzu­tragen. Derweil auf dem Markt­platz Arbeit unter Hoch­druck. Eine riesige Bühne wurde aufge­stellt, viele Zelte aller Größen. Für die Caipi­rinha Bar, auch Silkes Schnaps­bude genannt, mussten jetzt in aller Eile 1.000 Limetten verar­beitet werden.

Um 19.30 Uhr das große Jubi­lä­ums­kon­zert mit dem Musikzug der Frei­wil­ligen Feuer­wehr Olpe. Ein tolles Programm. Erst­mals sogar mit „Sugar-Baby-Love“, mit dem seit 1974 die Kirmes eröffnet wird. Am Abend erst­mals arran­giert für großes Blas­or­chester. Und die paar Regen­tropfen zwischen­durch waren erstens typi­sches Olper Fest­wetter und konnten zwei­tens weder Orchester noch Publikum vertreiben.

Zum Schluss der sonn­täg­li­chen Kirmes die span­nende Ziehung der Gewinn­zahlen der Zylin­der­köppe und der Abge­sang auf die 50 Kirmes. Es folgte, was auf jede Kirmes folgt. Eine konzer­tierte Aufräum­ak­tion. Hier griffen noch­mals viele erschöpfte aber gutge­launte Helfe­rinnen und Helfer ins sprich­wört­liche Rad. Um 21.39 Uhr wurde Vollzug gemeldet. Der Markt­platz war wieder so geräumt, als hätte hier nichts stattgefunden.

„Wie sind heute deut­lich über unsere Grenzen hinaus­ge­gangen, das war eine abso­lute Anstren­gung“, so Raphaele Voß, die erst­mals die Aufgabe der Platz­meis­terin über­nommen hatte. Alle Speise- und Geträn­ke­stände meldeten trotz mehr­fa­cher Nach­lie­fe­rungen: Ausver­kauft! Peter Gernert als neuer Essens­ma­nager hatte sich trotz der Hilfe von drei jungen Atten­dorner als Schlepper und Läufer völlig verausgabt.

Am Montag die Sieges­feier, tradi­tio­nell im Samos. Dabei auch die beiden brasi­lia­ni­schen Bischöfe. Eine irre Party. Dazwi­schen auch die Wirts­leute, die mit Ouzo die Stim­mung weiter anheizten. Da wollte der Erzbi­schof keinen Caipi­rinha mehr. Er lächelte selig. Es wäre inter­es­sant zu wissen, was er als wich­tige Erin­ne­rungen in diesem Artikel geschrieben hätte. In jedem Fall ein dickes und herz­li­ches OBRIGADO – DANKESCHÖN. Das sagt auch Ines Neuhaus, die neue Geschäfts­füh­rerin der Aktion Muggel­kirmes. Die sitzt jetzt noch lange und intensiv an der Abrech­nung, um dann den Erlös an die Projekte in Brasi­lien, bei Missio für Afrika und in Indien über­weisen zu können.

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