Niemand kann behaupten, wir wären nicht vorgewarnt gewesen. Die Wettervorhersage hat es schon Tage vorher gemeldet: Am Samstag wird es sehr heiß und am Sonntag kommt noch Schwüle hinzu. Der gute Rat der Medien: Man solle sich möglichst wenig im Freien aufhalten und körperliche Anstrengungen vermeiden. Einzige positive Aussage, was das Wetter unseres Wallfahrts-Wochenendes angeht: Die schwüle-bedingten Hitzegewitter sollen erst am späteren Sonntag Nachmittag beginnen sollen, wenn unsere Wallfahrt zu ende ist.
Diese Prophezeiungen des Wetterdienstes haben sich dann auch vollends erfüllt. Sie haben aber trotzdem die Pilger, die sich jährlich zu Fuß zur Wallfahrt von Drolshagen nach Marienheide und zurück aufmachen, nicht davon abgehalten, auch im Jahre 2023 wieder loszuziehen. Neben gemeinsamen Pilgern, Beten und Singen hatte die diesjährige Wallfahrt also noch ein weiteres, sehr menschliches Motto: Viel Trinken! Zusätzlich zu dem bei der Wallfahrt sonst üblichen Pausen wurden – vor allem am Sonntag – kurze Trinkpausen eingeschoben, um den Körper mit genügend Flüssigkeit zu versorgen, dass auch alle heil an ihr Ziel kommen.
Auftakt zur Wallfahrt am Samstag, den 8. Juli, war eine hl. Messe um 7:15 Uhr in der St. Clemens Basilika in Drolshagen, zelebriert von Pastor Stefan Wigger und Diakon Paul-Georg Bartscher. Anschließend machten sich etwas über 30 Pilger zu Fuß auf den Weg um gegen 14:45 Uhr ihr Ziel, die Wallfahrtskirche in Marienheide zu erreichen. Hier wurden die Pilger im Rahmen einer kurzen Andacht von Pater Jesu Manickam smm. begrüßt.
Der Sonntag begann mit der Pilgermesse in Marienheide um 7:00 Uhr, zelebriert von Pater Manickam. Festprediger war Pater Xavier Alangaram SVD aus St. Augustin, Bonn, der in seiner Predigt noch einmal betonte, wie wichtig die Freude an Begegnung und Glaube ist und diese Freude auch zu zeigen und weiterzugeben. Nach einem Sakramentalen Segen zur Aussendung um 8:45 Uhr machen sich dann rund halb so viele Pilger wie am Vortag auf den Rückweg nach Drolshagen, wo diese gegen 15:00 Uhr von Diakon Bartscher auf dem Drolshagener Markplatz in Empfang genommen wurden. Eine kurze Andacht mit TeDeum und Sakramentalen Segen in der Basilika brachte dann den würdigen Abschluss des Wallfahrts-Wochenendes.
Ein besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr wieder den vielen Helferinnen und Helfern der Gemeinde von Marienheide. Sowohl am Samstag nach Abschluss, als auch am Sonntag zwischen Messe und Auszug, waren alle Pilger zu Brötchen und Kuchen sowie warmen und kalten Getränken ins Gemeindehaus eingeladen. Alle Einnahmen dieser Aktion gehen an Projekte zugunsten von Waisenkindern der Montfortaner Patres (SMM) in Indien, dem Orden, zu dem auch die Patres in Marienheide gehören.
Unser Weg nach Marienheide und zurück wird derweilen immer weiter optimiert. Wie in den vergangenen drei Jahren führte unser Weg wieder über Hützemert, Wegeringhausen weiter Richtung Dümpel, dann über Piene und Buntelichte nach Meinerzhagen und weiter über Lienkamp nach Marienheide. Diese Route, zwar etwas länger als der Weg der noch vor einigen Jahren gegangen wurde, führt auf dem Abschnitt zwischen Drolshagen und Meinerzhagen über viele ruhige Feld‑, Waldwege und Dorfstraßen. Auch im Bereich des Meinerzhagener Flughafens wurde eine alternative Wegführung abseits der viel befahrenen Hauptstraßen gefunden. Anschließend geht es auf den Höhen des bergischen Landes über durch einen Randstreifen vom Straßenverkehr getrennte Fußwege weiter bis Marienheide.
Auch wenn es heiß war: Alle Pilger sind gut von Drolshagen nach Marienheide und wieder zurück gekommen. Hoffen wir, dass es auch 2024 wieder so sein wird, wenn wir dann, so Gott will, das 200-jährige Jubiläum der Drolshagner Wallfahrt nach Marienheide feiern dürfen.